
Oslo, 5. Oktober 2022. Die Entwicklung der Wildrentiere in Norwegen verläuft seit langem in die falsche Richtung. Das stellt die norwegische Regierung fest und will nun einen parlamentarischen Bericht und Aktionspläne für die zehn nationalen Wildrentiergebiete erstellen. So soll geprüft werden, welche Maßnahmen ergriffen werden müssen, um die wilden Rentiere zu retten.
„Die Bedingungen für wild lebende Rentiere in Norwegen müssen dringend verbessert werden. Es ist wichtig, das Überleben der Art zu sichern. In den letzten Jahren wurde viel für die wilden Rentiere getan, aber es war noch nicht genug. Mit der parlamentarischen Botschaft wollen wir ein breites Spektrum an Menschen einbeziehen und die Debatte darüber anregen, wie wir uns in Zukunft um wildlebende Rentiere kümmern sollten“, sagt Klima- und Umweltminister Espen Barth Eide.
In den letzten 15 Jahren wurden mehrere Maßnahmen umgesetzt, um die Bedingungen für die Rentiere zu verbessern. So wurden ein norwegisches Rentierzentrum eingerichtet, regionale Pläne für die Gebiete erstellt, in denen die Rentiere leben, und europäische Rentierregionen etabliert. Trotzdem habe sich die Situation für Wildrentiere allgemein verschlechtert, teilt das Umweltministerium mit.
„Über 90 Prozent der europäischen Wildrentiere leben im Hochgebirge vom Trondheimsfjord und südlich davon. Norwegen hat daher nicht nur eine nationale, sondern auch eine internationale Verantwortung, sich um die wilden Rentiere zu kümmern. Die große Arbeit, die vor uns liegt, um die Bedingungen zu verbessern, kann nicht allein von den Umweltbehörden gelöst werden. Hier müssen alle beteiligten Sektoren zusammenarbeiten und ihren Teil der Arbeit leisten. Es ist offensichtlich, dass die wilden Rentiere wirksame Maßnahmen brauchen“, sagt Eide.
Die im Frühjahr lancierte Klassifizierung der nationalen Wildrentiergebiete zeigt, dass sechs der zehn Gebiete in einem schlechten Zustand sind. Keinem Bereich wird eine guter Qualität bescheinigt.