Baltic Pipe bereit zum Gastransport von Norwegen nach Polen

Das Baltic Pipe Projekt besteht aus fünf Hauptkomponenten: 1. Nordsee-Offshore-Pipeline 2. Onshore Dänemark 3. Kompressorstation in Dänemark 4. Ostsee-Offshore-Pipeline 5. Onshore Polen©baltic-pipe.eu

Goleniów, 27. September 2022. Polen, Dänemark und Norwegen haben die Gasleitung Baltic Pipe offiziell eröffnet. Am 27. September fand in der Gaskompressorstation Goleniów die Eröffnungszeremonie der Pipeline statt, an der der polnische Präsident Andrzej Duda sowie Polens Ministerpräsident Mateusz Morawiecki, Dänemarks Ministerpräsidentin Mette Frederiksen und Norwegens Energieminister Terje Aasland teilnahmen. Das Baltic Pipe-Projekt verbindet das norwegische Gasexportsystem über Dänemark mit Polen und ermöglicht den Fluss von norwegischem Pipelinegas nach Polen. Kurz vor der offiziellen Eröffnung, am 24. September, hat der norwegische Energiekonzern Equinor ASA einen langfristigen Liefervertrag mit der polnischen PGNiG unterzeichnet. Ende November 2022 soll die Baltic Pipe mit voller Kapazität in Betrieb genommen werden, einen Monat früher als geplant.

Die Vereinbarung gilt für zehn Jahre und hat ein Volumen von rund 2,4 Milliarden Kubikmetern (bcm) Gas pro Jahr, das durch die neue Baltic Pipe exportiert werden soll.

„Equinor ist ein breit aufgestellter Energieanbieter und seit 45 Jahren ein wichtiger Gaslieferant für Europa. Ich freue mich sehr, dass wir durch diesen Gasabnahmevertrag unser Angebot als verlässlicher Energiepartner auch auf Polen ausdehnen können. Equinor arbeitet auch mit lokalen Unternehmen an der Entwicklung großer Offshore-Wind- und Solarprojekte in Polen, und wir freuen uns darauf, unsere Energiekooperation mit PGNiG und Polen in der kommenden Zeit weiter auszubauen“, sagt Equinors Executive Vice President Marketing, Midstream and Processing, Irene Rummelhoff.

Die Pipeline gilt als wichtigstes Energieprojekt, das im Rahmen der polnischen Regierungsstrategie zur Diversifizierung der Gasversorgungsquellen für Polen umgesetzt wurde. 

Das Ziel von Baltic Pipe ist die Diversifizierung der Gasversorgungsquellen für Polen und Dänemark sowie für andere Länder im Ostseeraum und in Mittel- und Osteuropa. Das Projekt verschafft Polen direkten Zugang zu Gasvorkommen auf dem norwegischen Festlandsockel. Die neue Verbindungsleitung zwischen Polen und Dänemark soll die Stabilität, Sicherheit und Wettbewerbsfähigkeit des Gasmarktes in diesem Teil Europas erheblich verbessern.

Die Inbetriebnahme der Verbindungsleitung zwischen Polen und Dänemark, die in beiden Richtungen genutzt werden kann, eröffnet eine neue Lieferroute für Erdgas, das in der Norwegischen See gewonnen und durch Dänemark und die Ostsee zur polnischen Küste in der Woiwodschaft Westpommern transportiert wird. Das Projekt wurde von den polnischen Gastransportnetzbetreibern GAZ-SYSTEM und Energinet umgesetzt. Der von GAZ-SYSTEM realisierte Teil des Projekts umfasste den Bau von 275 km der Offshore-Gaspipeline von Faxe in Dänemark nach Pogorzelica in Polen sowie von 231 km inländischer Gaspipelines: Goleniów-Lwówek und Niechorze-Ploty. Das Projekt umfasste auch die Erweiterung der Kompressorstationen in Goleniów und Odolanów sowie den Bau einer neuen Kompressorstation in Gustorzyn.

Baltic Pipe wurde von der Europäischen Kommission 2013 als „Project of Common Interest“ (PCI) anerkannt und damit von der Europäischen Union im Rahmen der „Connecting Europe Facility“ (CEF) finanziell unterstützt. Die bisher bewilligte Gesamtfördersumme beläuft sich auf 266,8 Millionen Euro. Das Geld wurde zur Finanzierung von Ingenieurarbeiten, dem Verfahren zur Erlangung der erforderlichen behördlichen Genehmigungen, der Durchführung von Bau- und Installationsarbeiten und anderen Ausgaben verwendet.

About businessportalnorwegen

View all posts by businessportalnorwegen →

× Featured

Immer mehr und immer größere Kreuzfahrtschiffe in norwegischen Häfen