
Oslo, 16. September 2022. Morgen wird ganz Norwegen von Norden nach Süden geputzt. Am 17. September nämlich begeht das Land den Beach Cleanup Day. Er ist der Höhepunkt der Strandreinigungswoche, die dem Beach Cleanup Day vorausging. Die Aktion wird von dem gemeinnützigem Verein Hold Norge Rent organisiert. Spezielle Veranstaltungen werden am Nordkapp und in Lindesnes stattfinden. Am Sonntag, den 18. September, sammeln Taucher des Mandal Dykkerklubb Müll vom Meeresboden.
Familien, Vereine, Kommunen, Entsorgungsunternehmen Schulklassen und alle Norweger sind eingeladen, sich an der Reinigung der Strände zu beteiligen. Die Beach Cleanup Week fällt mit dem International Coastal Cleanup Day zusammen, an dem sich weltweit 800.000 Freiwillige beteiligen.
Die Strandreinigungswoche wurde 2011 zum ersten Mal organisiert und findet seitdem jährlich statt. Der Strandreinigungstag ist der Höhepunkt der Aktion.
Eine Studie unter der Schirmherrschaft der Vereine SALT und Hold Norge Rent von Juni 2022 zeigt, dass die norwegischen Strände nicht der EU-Empfehlung entsprechen, dass an mindestens 50 Prozent der Strände weniger als 20 Meeresabfälle pro 100 Meter vorhanden sein sollten. Mitarbeiter von SALT und Hold Norge Rent hatten 2.000 Arbeitsstunden an 296 verschiedenen Stränden in Indre Oslofjord, Agder, Møre und Romsdal sowie Troms und Finnmark verbracht, um mehr Einblick in den Meeresmüll als Umweltproblem zu gewinnen und Methoden zur Überwachung der Strände zu entwickeln. Keine der untersuchten Regionen erfüllte die EU-Empfehlung.
Der Abschlussbericht der Aktion werde für lange Zeit das definitive Nachschlagewerk zum Thema „Abfall an norwegischen Stränden“ sein, teilt SALT mit. Es werde allen als Lektüre empfohlen, die sich dafür interessieren, wie wir unsere Küste säubern werden, sagt Sjur Kvifte Nesheim, Analytikerin bei Handelens Miljøfond.
„Es ist sehr schwierig, die Menge an Meeresmüll an Stränden zu messen, da es große Unterschiede in der Müllansammlung zwischen nahe beieinander liegenden Stränden gibt. Um sich ein genaues Bild der Abfall-Situation zu machen, ist daher eine sehr umfassende Datensammlung erforderlich“, erklärt Marthe Larsen Haarr, Hauptautorin des Berichtes und Forscherin bei SALT.