
Stavanger/ Kassel, 1. August 2022. Der Öl- und Gaskonzern Wintershall Dea hat gemeinsam mit den Projektpartnern Sval Energi und Pandion Energy Norge die Produktion aus dem eigenoperierten Nova-Ölfeld in der norwegischen Nordsee aufgenommen. Nova ist an die nahe gelegene Gjøa-Plattform angebunden (ein sogenanntes Tieback), die mit erneuerbarer elektrischer Energie von Land aus versorgt wird. Die Anbindung an die Gjøa-Plattform verlängere die wirtschaftliche Lebensdauer und erhöhe die Rentabilität des Gjøa-Feldes, teilt Wintershall Dea mit. Das Unternehmen ist mit mit 28 Prozent beteiligt ist.
„Mit der Inbetriebnahme des Großprojektes Nova betreibt Wintershall Dea nun drei Unterwasser-Felder in Norwegen. Wir bauen unsere Expertise in der Unterwassertechnologie weiter aus und haben inzwischen drei weitere Feldesentwicklungen, die an bestehende Produktionsanlagen angebunden werden sollen, darunter Dvalin, in Planung. Als Betreiber von Unterwasser-Produktionsanlagen sind wir bestrebt, bestmöglich die jahrzehntelang von Norwegen entwickelte Infrastruktur zu nutzen und gleichzeitig Europa mit benötigter Energie aus einem kohlenstoffarmen Portfolio zu versorgen“, sagte Hugo Dijkgraaf, Vorstandsmitglied und Chief Technology Officer von Wintershall Dea.
Wenn das Dvalin-Feld und das partneroperierte Njord-Future-Projekt, an dem Wintershall Dea mit 50 Prozent beteiligt ist, wie geplant noch in diesem Jahr in Betrieb gehen, werde Wintershall Dea weitere signifikante Gas- und Ölmengen nach Europa liefern, heißt es in einer Pressemitteilung. Darüber hinaus verfüge das Unternehmen über aktuelle Öl- und Gas-Entdeckungen, darunter Dvalin Nord, die bis Ende 2022 genehmigt werden sollen, sowie über mehrere weitere Fündigkeiten, die in Zukunft entwickelt werden könnten. So sei Wintershall Dea beispielsweise Partner in der von Aker BP betriebenen Storjo-Entdeckung in der Norwegischen See.
„Durch die Exploration und Entwicklung neuer Felder in der Nähe der bestehenden Infrastruktur liefern wir nicht nur neue Barrel Öl, sondern verlängern potenziell auch die Lebensdauer der existierenden Felder. Dies sichert die Möglichkeit zukünftiger Anbindungen und schafft einen Mehrwert für unsere Partnerunternehmen, die Lieferanten und die norwegische Gesellschaft“, sagte Michael Zechner, Managing Director von Wintershall Dea Norge.
Wintershall Dea will bis zum Jahr 2030 im gesamten Upstream-Geschäft, sowohl eigenoperiert und nicht operierter Aktivitäten, keine Emissionen mehr verursachen. Dies umfasst Scope 1 (direkte) und Scope 2 (indirekte) Treibhausgasemissionen auf Equity Share-Basis. Da Gjøa mit elektrischer Energie aus Wasserkraft vom norwegischen Festland versorgt wird, sei Nova ein Feld mit geringer Kohlenstoffintensität und trage somit in besonderem Maße zur Senkung der Emissionen von Wintershall Dea bei.
Nova befindet sich in der norwegischen Nordsee, etwa 120 Kilometer nordwestlich von Bergen und etwa 17 Kilometer südwestlich von Gjøa. Die Wassertiefe beträgt etwa 370 Meter. Das Nova-Feld besteht aus zwei Unterwasser-Templates, eines mit drei Produktionsbohrungen und eines mit drei Wasserinjektoren, die mit der Plattform Gjøa verbunden sind.
Die erwarteten förderbaren Bruttoreserven des Feldes werden auf 90 Millionen Barrel Öläquivalent (boe) geschätzt, wovon der Großteil Öl ist. Dies würde nach Angaben des Unternehmens ausreichen, um den Ölbedarf Berlins für mehr als fünf Jahre zu decken.
Das Öl aus Nova wird über Gjøa durch die Troll-Ölpipeline II nach Mongstad in Norwegen transportiert, das Begleitgas wird über die Far North Liquids and Associated Gas System (FLAGS)-Pipeline nach St. Fergus im Vereinigten Königreich exportiert, um den europäischen Energiemarkt zu versorgen.
Wintershall Dea ist mit einem Anteil von 45 Prozent Betriebsführer des Nova-Feldes. Sval Energi hat ebenfalls einen Anteil von 45 Prozent und Pandion Energy Norge besitzt 10 Prozent. Wintershall Dea hat eine Vereinbarung zur Übertragung eines 6-prozentigen Anteils des Nova-Feldes an OKEA geschlossen. Der Abschluss wird für das 4. Quartal 2022 erwartet. Der Anteil von Wintershall Dea sinkt dann auf 39 Prozent.