
Oslo, 27. Juli 2022. Norwegen will den Getreideanbau im eigenen Land erheblich erhöhen. Bis 2030 soll der Anteil des norwegischen Speisegetreides am Gesamtverbrauch von heute 50 Prozent auf 90 Prozent wachsen. Das soll insbesondere mit der Entwicklung norwegischer Getreidesorten und Pflanzenproteine für Lebensmittel erfolgen. Zuständig hierfür ist die Vereinigung für norwegisches Lebensmittelgetreide und Pflanzenprotein (Matkornpartnerskapet), die 2021 unter Leitung des Instituts Graminor AS gegründet wurde und die Akteuren der Wertschöpfungskette zusammenführt.
Graminor AS entwickelt robuste Getreidesorten, die für den Anbau in Norwegen geeignet sind. Auch will das Unternehmen Sorten von Ackerbohnen und Erbsen testen, die für den Anbau und die Verwendung in Norwegen relevant sein könnten.
Damit sollen Rohstoffe für Getreide und Eiweißpflanzen, die derzeit importiert werden, künftig in Norwegen produziert werden. Die Partnerschaft hat folgende Ambitionen:
- Steigerung der Produktentwicklung auf norwegischen Rohstoffen durch Zusammenarbeit in der gesamten Wertschöpfungskette bei Innovation und F&E-Arbeit.
- 90 Prozent norwegischer Anteil an allen Lebensmittelgetreide im Jahr 2030.
- Produktion von Haferflocken zu 100 % in Norwegen.

Graminor entwickelt neue Sorten von Gerste, Weizen und Hafer und testet ausländische Gerste-, Weizen-, Hafer-, Roggen- und Roggenweizen-Sorten sowie verschiedene Pflanzenproteine wie Erbsen und Ackerbohnen auf ihren Einsatz in Norwegen. Ein wichtiger Teil der Aufgabe von Graminor sei es, einen gesellschaftlichen Mehrwert in Form einer erhöhten Lebensmittelproduktion auf Basis norwegischer Ressourcen zu schaffen, teilt das Unternehmen mit. Im Einklang mit seiner sozialen Mission leiste Graminor einen wesentlichen Beitrag zur Ernährungssicherheit und einen hohen Grad der Selbstversorgung mit Lebensmitteln in Norwegen.