Hohes Wachstum der Lebensmittel- und Kraftstoffpreise in Norwegen

KPI-Verbraucherpreisindex, KPI-JAE-Verbraucherpeisindex ohne Energieprodukte©SSB

Oslo, 11. Juli 2022. Auch Norwegen hat mit einer hohen Inflation zu kämpfen. Sie ist auf dem höchsten Stand seit 1988. Die Inflation stieg nach Angaben der norwegischen Statistikbehörde SSB von Juni 2021 bis Juni 2022 um 6,3 Prozent. Steigende Energiepreise sind der Hauptgrund für die jüngste kräftigte Steigerung der Preise in allen Bereichen. Die ohnehin schon hohen Lebensmittelpreise legten weiter zu, und auch die Kraftstoffpreise kletterten im Juni weiter nach oben.

„Im Juni waren es vor allem gestiegene Preise für Treibstoff und Lebensmittel, die uns das Zwölf-Monats-Wachstum weiter steigern ließen. Die Lebensmittelpreise sind ungewöhnlich stark gewachsen“, sagt Abteilungsleiter Espen Kristiansen von Statistics Norway.

Fleisch und Brot mit besonders hohen Zuwächsen

Die Lebensmittelpreise stiegen von Juni 2021 bis Juni 2022 um 5,6 Prozent. Allein von Mai bis Juni dieses Jahres legten sie um 2,0 Prozent zu.

„Ein so starker Anstieg der Lebensmittelpreise von Mai bis Juni ist ungewöhnlich. Die größten Bewegungen bei den Lebensmittelpreisen sehen wir normalerweise im Februar und Juli, das sind die Zeitfenster, in denen die Lieferanten die Preise an die Lebensmittelketten anpassen können“, erklärt Kristiansen.

Zu den Produktgruppen, die am meisten zum Zwölf-Monats-Wachstums beigetragen haben, gehörten Fleisch sowie Brot- und Getreideprodukte. Die Preise in diesen Produktgruppen stiegen im Vergleich zum Juni des Vorjahres um 9,8 bzw. 5,2 Prozent. Obst war im Juni um 8,4 Prozent teurer als im Vorjahresmonat. Dies hänge damit zusammen, dass das Angebot im Mai sehr groß gewesen sei und die Preise daher im Juni wieder gestiegen sind, so Kristiansen.

Hohe Energiepreise treiben den Inflation nach oben

Von Mai auf Juni stiegen die Strompreise inklusive Netzmiete nur um 0,9 Prozent, aber trotz dieser leichten monatlichen Veränderung lagen die Preise um 28,4 Prozent höher als im Juni des Vorjahres.

„Die Turbulenzen an den Energiemärkten und die hohen Strompreise auf dem Kontinent prägen weiterhin die Inflation. Zu der hohen Zwölfmonatsveränderung im Juni haben vor allem die Strompreise inklusive Netzmiete beigetragen“, sagt Espen Kristiansen.

Von Mai bis Juni dieses Jahres stiegen die Preise für Kraft- und Schmierstoffe um 12,8 Prozent und verglichen mit Juni 2021 waren sie im Juni dieses Jahres um 56,4 Prozent höher.

Der Verbraucherpreisindex bereinigt um Energieprodukte zeigte eine zwölfmonatige Veränderung von 3,8 Prozent von Juni 2021 bis Juni 2022. Die Differenz zwischen dem Verbraucherpreisindex mit und ohne Energieprodukte zeigt, dass die Preise für Energiegüter dazu beigetragen haben, das Wachstum des Verbraucherpreisindex um 2,5 Prozentpunkte nach oben zu treiben.

Auswirkung der Subventionen auf Energiepreise

Um die Auswirkungen der Stromsubventionen auf die Inflation aufzuzeigen, hat Statistics Norway einen Verbraucherpreisindex berechnet, bei dem die Stromsubvention entfernt wurde, sodass der Strompreis zum Marktpreis gemessen wird und die Netzmiete auf dem gleichen Niveau wie vor der Subvention liegt. 

Ohne die Stromförderregelung hätte die Zwölfmonatsveränderung des CPI im Juni insgesamt 8,2 Prozent betragen. Die Stromsubvention haben damit dazu beigetragen hat, die Inflation um 1,9 Prozentpunkte zu dämpfen. Ohne die Förderregelung und die vorübergehende Absenkung der Stromsteuer hätte der Preisanstieg für Strom inklusive Netzentgelt im gleichen Zeitraum bei rund 76 Prozent gelegen.

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