EU unterstützt Öl- und Gasförderung in Norwegen über 2030 hinaus

Norwegens Minister für Erdöl und Energie Terje Aasland (l.) bei einem Treffen mit dem Vizepräsidenten der EU-Kommission Frans Timmermans und der EU-Energiekommissarin Kadri Simson am 23. Juni 2022 in Brüssel.@Arvid Samland / MPE

Oslo, 23. Juni 2022. Norwegen und die EU wollen ihre Zusammenarbeit im Energiebereich ausbauen. Dies wurde bei einem Treffen zwischen dem norwegischen Minister für Erdöl und Energie, Terje Aasland, und dem Vizepräsidenten der EU-Kommission, Frans Timmermans, sowie der Energiekommissarin Kadri Simson in Brüssel vereinbart. In einer gemeinsamen Erklärung sprachen sich beide Seiten für eine intensivere Kooperation sowohl im Bereich Wasserstoff, Kohlenstoffabscheidung und -speicherung als auch im Bereich Forschung und Entwicklung sowie Offshore-Wind aus. Die EU und Norwegen hätten ein gemeinsames Interesse an der Weiterentwicklung des Erdölsektors, damit Norwegen auch nach 2030 ein wichtiger Exporteur von Öl und Gas sein kann, sagte Aasland. Gemeinsam sollen die Möglichkeiten für erhöhte Gaslieferungen aus Norwegen in die EU geprüft werden. Ziel ist es, die Zusammenarbeit zu intensivieren, um zusätzliche kurz- und langfristige Gaslieferungen aus Norwegen sicherzustellen und das Problem der hohen Energiepreise anzugehen und langfristig zu lösen.

„Russlands Invasion in der Ukraine hat eine noch engere Zusammenarbeit im Energiebereich erforderlich gemacht. Die Arbeit zur Erreichung der Klimaziele bedeutet auch, dass die Energiewende schneller als zuvor erfolgt, und dann ist eine gute Zusammenarbeit besonders wichtig“, sagt Aasland.

Norwegen ist der größte Öl- und Gasproduzent in Europa und trägt damit auch in der EU erheblich zur Energiesicherheit bei. Die Unternehmen auf dem norwegischen Schelf produzieren mit voller Kapazität und die Gaslieferungen werden voraussichtlich von 2021 bis 2022 um etwa 100 TWh Energie steigen.

In der gemeinsamen Erklärung wird unter anderem darauf hingewiesen, dass die durchschnittlichen CO2– und Methanemissionen aus der Öl- und Gasförderung in Norwegen im globalen Vergleich gering sind, weniger als die Hälfte des globalen Durchschnitts. Angesichts des Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine habe die Bedeutung der norwegischen Öl- und Gasförderung für die europäische Energiesicherheit weiter zugenommen. Die Öl- und Gasförderunternehmen in Norwegen würden derzeit Gas mit sehr hoher Kapazität produzieren. Angesichts der hohen Produktionsniveaus in Norwegen in den ersten Monaten des Jahres – ein Trend, der sich voraussichtlich für den Rest des Jahres fortsetzen werde – bestehe ein starkes Potenzial für einen höheren Absatz nach Europa im Jahr 2022, der fast 100 TWh zusätzliche Energie auf den europäischen Markt bringen würde. „In der Erkenntnis, dass Norwegen über beträchtliche verbleibende Öl- und Gasressourcen verfügt und durch fortgesetzte Exploration, neue Entdeckungen und Felderschließungen auch längerfristig über 2030 hinaus ein wichtiger Lieferant für Europa sein kann… unterstützt die EU Norwegens fortgesetzte Exploration und Investitionen, um Öl und Gas auf den europäischen Markt zu bringen“, heißt es in dem Dokument.

Finden Sie hier die Gemeinsame Erklärung.

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