
Stavanger, 11. Mai 2022. Die Staatsholding Petoro, Verwalter der direkten Anteile des Staates an Öl- und Gasunternehmen in Norwegen, hat dem Staat im ersten Quartal 2022 einen rekordhohen Cashflow von 113 Milliarden NOK aus den direkten finanziellen Beteiligung des Staates (SDFI) an Öl- und Gasunternehmen überwiesen. Das sind 87 Milliarden mehr als im ersten Quartal 2021. Der Grund für dieses Rekord-Ergebnis waren vor allem die außergewöhnlich hohe Rohstoffpreise. 2021 hatte Petoro für das Gesamtjahr 186 Milliarden NOK an den Staat überwiesen – bereits das war eine Steigerung von 215 Prozent im Vergleich zu 2020.
„Unsere Ergebnisse sind das Ergebnis langjähriger harter Arbeit, aber auch der schwierigen Lage Europas durch den Krieg in der Ukraine“, sagt Kristin Kragseth, CEO von Petoro.
Russlands Invasion in der Ukraine stelle eine Herausforderung für Europas Gasversorgung dar, habe zu extremen Preisen beigetragen und insbesondere das Bewusstsein für norwegische Gasexporte geschärft. „Der Krieg hat Sicherheitspolitik und Versorgungssicherheit auf die Tagesordnung gesetzt. Es ist wichtig, wo die Energie produziert wird, und wir sehen jetzt deutlich die Bedeutung Norwegens als sicherer und zuverlässiger Energielieferant für Europa“, so Kragseth weiter.
Die Gasexporte aus Norwegen seien während des gesamten ersten Quartals stabil und hoch gewesen. Das Ministerium für Erdöl und Energie habe Mitte März die Fördergenehmigungen für Gas aus den Feldern Oseberg, Troll und Heidrun erhöht. „Die erhöhten Produktionsgenehmigungen bedeuten, dass die gesamte Gasexportkapazität auch im Sommer voll ausgelastet werden kann, wenn die Exporte normalerweise geringer sind. Die Exportkapazität wird auch gestärkt, wenn die Flüssiggas(LNG)-Anlage auf Melkøya und das Snøhvit-Feld über nach dem Brand im September 2020 am 17. Mai wieder in Betrieb genommen werden.“
Die Gesamtproduktion betrug 1.078.000 Barrel Öläquivalente pro Tag (kboed), eine Steigerung von 32 kboed im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Der Anstieg der Gasproduktion im ersten Quartal um acht Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat war in erster Linie auf die erhöhte Gasförderung auf Gullfaks und Troll sowie auf die Produktion von Martin Linge zurückzuführen. Der durchschnittlich erzielte Gaspreis betrug 10,22 NOK pro Kubikmeter, verglichen mit 2,16 NOK im selben Jahr Zeitraum letztes Jahr.
Die Ölproduktion ging im Vergleich zum ersten Quartal 2022 zurück. Der Rückgang sei hauptsächlich auf den natürlichen Produktionsrückgang auf mehreren reifen Feldern zurückzuführen und wurde teilweise durch die Produktion von Martin Linge sowie eine verbesserte Gewinnung aus dem Vigdis-Feld kompensiert, teilt Pedoro mit. Der durchschnittlich realisierte Ölpreis lag bei 104 US-Dollar, verglichen mit 61 US-DDollr pro Barrel im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Der Preisanstieg in norwegischen Kronen wurde durch einen schwächeren NOK-Wechselkurs unterstützt, und der erzielte Ölpreis betrug 925 NOK, verglichen mit 518 NOK pro Barrel im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
„Als einer der größten Akteure auf dem norwegischen Schelf haben wir die Verantwortung, die Bedeutung von Petoro und dem SDFI-Portfolio im Hinblick auf Nachhaltigkeit hervorzuheben“, sagt Kragseth. „Dies unterstreicht auch das Energietrilemma, in dem wir uns derzeit befinden: Energiesicherheit, Anpassung an eine nachhaltige Zukunft und für alle zugängliche Energie zu einem akzeptablen Preis.“
Das Unternehmen will die Treibhausgasemissionen des von ihm verwalteten SDFI-Portfolios bis 2030 um 55 Prozent im Vergleich zu 2005 zu reduzieren. Bis 2050 sollen die Emissionen nahe Null liegen.
Um diese Ziele zu erreichen, will das Unternehmen erhebliche Investitionen in emissionsmindernde Maßnahmen tätigen. Die Felder Snorre und Gullfaks sind das erste Offshore-Windprojekt im SDFI-Portfolio, die künftig mit Windenergie aus dem Windpark Tampen versorgt werden.
Petoro wurde am 26. April 2001 als staatliche Aktiengesellschaft gegründet und verwaltet die direkten Anteile des Staates am Öl- und Gasgeschäft, die ein Drittel der Öl- und Gasreserven Norwegens ausmachen. Seine Aufgabe besteht in der Aufrechterhaltung der Beteiligungsanteile des Staates an Öl und Gas, der Überwachung von Equinors Verkäufen von Öl und Gas, die aus den Anteilen des Staates produziert werden, sowie die Führung der Konten für den Staat.