
Oslo, 13. April 2022. Die Corona-Pandemie führte in den Jahren 2020 und 2021 zu einem deutlichen Rückgang der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel im Vergleich zu 2019. Während der Autoverkehr mit 95,6 Prozent des Verkehrsaufkommens im Vergleich 2019 den Stand vor den Corona-Einschränkungen nahezu wieder erreicht hat, beträgt das Verkehrsaufkommen im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) im Vergleich zu 2019 gerade 67,1 Prozent. Wie das Nahverkehrsunternehmen Ruter mitteilt, das etwa die Hälfte des öffentlichen Verkehrs in Norwegen managt, ist jeder fünfte ÖPNV-Nutzer nicht zum öffentlichen Verkehr zurückgekehrt. Nun will die Regierung wieder mehr Menschen vom Auto weg zu Bus und Bahn bringen.
Eine von der norwegischen öffentlichen Straßenverwaltung koordinierte Arbeitsgruppe hat im Auftrag des Ministeriums für Verkehr und Kommunikation Maßnahmen einen Bericht erarbeitet, der Maßnahmen vorschlägt, um mehr Menschen dazu zu bringen, mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu reisen.
Kurzfristig sollten neue Ticketkonzepte eingefüht werden. In einigen Städten wurden dieser Schritt bereits eingeleitet. Außerdem sollen Möglichkeiten für günstigere Fahrkarten für den öffentlichen Nahverkehr und die Verteuerung der Nutzung von Autos und Elektroautos geprüft werden – insbesondere im Zusammenhang mit dem Weg zur und von der Arbeit.
Längerfristig ist die Arbeitsgruppe der Ansicht, dass man den ÖPNV als Ganzes betrachten und die Wahl des ÖPNV gegenüber dem Auto erleichtern muss. Dadurch werde es auch weniger attraktiv, ein Auto zu besitzen. Ein weiterer Vorschlag ist die Einführung unterschiedlicher Preise je nach Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln rund um die Uhr, um den Druck im morgendlichen und nachmittäglichen Verkehr zu verringern.
„Die Regierung ist auf gutem Weg, das Ziel zu erreichen, dass das Verkehrswachstum durch öffentliche Verkehrsmittel erfolgen wird. Dafür arbeiten wir gemeinsam mit Kommunen und Landkreisen auf dem Weg aus der Corona-Pandemie. Wir haben auch kürzlich einen Bericht mit vielen Vorschlägen erhalten, wie der öffentliche Verkehr für Reisende attraktiver werden kann“, sagt Verkehrsminister Jon-Ivar Nygård. Damit mehr Reisende Züge oder Busse nehmen und um Staus im Verkehr zu vermeiden, seien Veränderungen öffentlichen Verkehrsdienst notwendig.