
Oslo, 3. März 2022. Norwegens Staatsfonds Government Pension Fund Global spült als Dividende für 2021 elf Milliarden NOK in die norwegische Staatskasse. Der Fonds wies im vergangenen Jahr einen Gewinn von 23 Milliarden NOK aus, sechs Milliarden NOK weniger als im Vorjahr. Bei der Vorstellung des Jahresberichtes für 2021 sowie des Nachhaltigkeits- und Corporate Social Responsibility-Berichtes der Norges Bank bezeichnete CEO Nicolai Tangen die Geopolitik und die hohe Inflation als die größten Gefahren für die Finanzmärkte. Die Volatilität der Märkte bleibe erhalten und sei für den Staatsfonds eine hohe Herausforderung. Lesen Sie hier mehr zum Rückzug des Fonds aus Russland.
Wie die Norges Bank Investment Management NBIM, der Verwalter des Fonds, mitteilt, hätten Aktienanlagen trotz der anhaltenden Pandemie ein weiteres Jahr solider Fortschritte erlebt, während steigende Zinssätze in einer Reihe von Volkswirtschaften zu Verlusten bei festverzinslichen Anlagen beitrugen. Die Gesamteinnahmen aus Finanzinstrumenten beliefen sich auf 24 Milliarden NOK, einschließlich eines Währungsverlusts von 0,3 Milliarden NOK.

Der Marktwert des Fonds betrug zum Jahresende 12.340 Milliarden NOK (1.399 Milliarden US-Dollar). Die Renditen der Fondsanlagen machen den größten Teil des Marktwerts des Fonds aus.
Der Marktwert der Devisenreserven erreicht zum Jahresende 2021 643 Milliarden NOK, was einem Anstieg von rund 47 Milliarden NOK gegenüber dem Jahresende 2020 entspricht. Die Devisenreserven werden hauptsächlich in Staatsanleihen, börsennotierte Aktien und Barmittel investiert.

Die Rendite der Devisenreserven ohne das Erdölpufferportfolio betrug im Jahr 2021 in internationalen Währungen 3,8 Prozent. Aktienanlagen erzielten eine Rendite von 25,1 Prozent, während die Rendite von festverzinslichen Anlagen -1,5 Prozent betrug.
Die Betriebsausgaben beliefen sich 2021 auf 5,9 Milliarden NOK, ein Rückgang gegenüber 6,5 Milliarden NOK im Jahr 2020. Der Rückgang der Ausgaben spiegelt hauptsächlich niedrigere Gebühren wider, die an externe Manager der GPFG gezahlt wurden, sowie niedrigere Personalkosten. Von den gesamten Betriebsausgaben im Jahr 2021 entfielen 4,6 Milliarden NOK auf die Verwaltung der GPFG, verglichen mit 5,3 Milliarden NOK im Jahr 2020.
Carine Smith Ihenacho, Chief Governance and Compliance Officer, stellte während der Pressekonferenz den achten Bericht zur verantwortungsvollen Unternehmensführung vor. Wie sie erklärte, gab es das ganze Jahr über ein hohes Maß an Aktivität bezüglich eines verantwortungsvollem Management. Dabei sei das Stimmrecht eines der wichtigsten Instrumente vonAnteilseignern, um das Fondsvermögen zu schützen. Der GPFG hat 2021 auf 11.601 Aktionärsversammlungen abgestimmt. Das sind 97,1 Prozent aller Aktionärsversammlungen. Ziel des GPFG ist es, bei allen Aktionärsversammlungen von Unternehmen abzustimmen, an denen der Fonds beteiligt ist.
Als langfristig orientierter Investor stehe der Fonds im regelmäßigem Dialog mitden größten Unternehmen. Insgesamt nahm er an 2.628 Firmenmeetings teil.

“Wir haben seit langem klare Klimaerwartungen. Im Jahr 2021 haben wir deutlich gemacht, dass die Unternehmen einen Klimaplan mit dem Ziel haben werden, die Emissionen im Einklang mit dem Pariser Abkommen zu reduzieren. Wir haben auch neue Erwartungen darüber veröffentlicht, wie Unternehmen Biodiversität und Ökosysteme im Geschäftsbetrieb berücksichtigen sollten”, erklärteSmith Ihenacho.
Der Fonds habe immer bessere Methoden entwickelt, um Unternehmen mit hohen Risiken in Bezug auf Umwelt, soziale Bedingungen und Unternehmensführung zu identifizieren. Insbesondere habe man sich Unternehmen angesehen, die Risiken im Zusammenhang mit biologischer Vielfalt, Arbeitnehmerrechten, Steuern und Transparenz sowie Korruption ausgesetzt sind.
Wenn Unternehmen nicht den ethischen Anforderungen des Fonds entsprechen und ihre Aktivitäten trotz eines intensiven Dialogs nicht nach den Vorstellungen des Fonds ausrichten, zieht sich der Fonds aus ihnen zurück. Im Jahr 2021 hat der Fonds aus diesem Grund seine Anteile an 52 Unternehmen veräußert. Seit 2012 hat er sich von 366 Unternehmen getrennt.
Im vergangenen Jahr hat der Fonds zudem damit begonnen, das Nachhaltigkeitsrisiko der Unternehmen zu überprüfen, bevor sie in den Vergleichsindex aufgenommen werden, um von Investitionen in risikoreiche Unternehmen abzusehen.
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