Norwegische Unternehmen bilden emissionsfreien Lkw-Konvoi als Auftakt einer Umwelt-Kampagne

Nach der Parade versammelten sich Lkw-Fahrer, Politiker, Firmen- und Verbandsvertreter zu einer Feier auf dem Gelände Grønlikaia in Oslo. Sehen Sie hier Drohnenaufnahmen des emissionsfreien Lkw-Konvois.©Geir Røed

Oslo, 20. Januar 2022. Die norwegischen Transport- und Logistikunternehmen Becker, Schenker, ASKO, Posten, Tom Wilhelmsen und der Hafen Oslo, alle Vorreiter in Sachen emissionsfreier Transport, haben am 19. Januar einen emissionsfreien Lkw-Konvoi von Tusenfryd nach Grønlikaia gebildet um zu zeigen, dass es inzwischen für alle Arten der Warenlieferung fossilfreie Lastkraftwagen gibt. Mit dieser weltweit ersten Lkw-Parade ohne fossile Brennstoffe starteten Oslo und die angrenzende Region Viken öffentlichkeitswirksam eine gemeinsame Kampagne zur Umstellung der Transportbranche auf emissionsfreie Antriebe.

Die Lkw-Parade bestand sowohl aus Elektro- als auch aus Biogas-betriebenen Lastwagen und Muldenkippern, die für den Bautransport eingesetzt werden, sowie aus Verteilerlastwagen für die Warenlieferung in Oslo.

„Der Hafen von Oslo arbeitet mit der Stadtumweltbehörde zusammen und wird dieses Jahr Norwegens erste öffentlich zugängliche Ladestation für schwere Fahrzeuge auf Grønlikaia errichten. Unsere Hafenstadt kann so zu Null-Emissions-Lösungen für Lkw und Schiffe beitragen, die für Emissionsminderungen in der Transportkette weit über die eigenen Hafengrenzen hinaus sorgen, sagt Heidi Neilson, Umweltmanagerin im Hafen von Oslo.

Oslos will bis 2030 eine nahezu emissionsfreie Stadt werden. Die Region um Oslo herum, Viken, strebt eine Reduzierung der Treibhausgasemissionen bis 2030 um mindestens 80 Prozent an. Um das Ziel zu erreichen, müssen auch die Emissionen von schweren Fahrzeugen reduziert werden.

Schwere Fahrzeuge machen 25 Prozent der Emissionen des Straßenverkehrs in Oslo aus. Wie die Emissionsberechnungen der Klimabehörde bis 2030 zeigen, können die Emissionen von schweren Fahrzeugen ohne weitere Maßnahmen nicht reduziert werden.

„Es ist gut, dass die Geschäftswelt in der Region Oslo ehrgeizig ist und ihre Treibhausgasemissionen senken will, aber der Weg zur Veränderung kann etwas anspruchsvoll sein, insbesondere für kleinere Akteure“, sagt Sirin Stav, Stadtrat für Umwelt und Verkehr. „Jetzt werden Oslo und Viken den Akteuren des Schwertransports helfen, damit sich die gesamte Branche leichter anpassen kann.“ Auf der neuen Website fossilfrilastebil.no informieren die Behörden über Förderprogramme, Umweltanforderungen bei der Beschaffung der Gemeinde und eine geben Übersicht darüber, welche klimafreundlichen Fahrzeugmodelle auf dem Markt sind.

Heute wiegen die meisten Elektroautos bis zu 27 Tonnen. Es wird erwartet, dass noch in diesem Jahr mehr und schwerere Modelle mit größerer Reichweite auf den Markt kommen. Der Lebensmittel-Logistiker ASKO testet derzeit einen elektrischen 44-Tonner. Die Norwegische Post wird noch in diesem Jahr einen solchen Lkw erhalten. Biogasautos sind noch schwerer. Das Unternehmen Becker hat einen Biogas-Lkw mit einem Gewicht von 60 Tonnen. Der Vorteil von Biogas: Die Fahrzeuge sind nicht wie Elektro-Lkw in der Reichweite begrenzt und können daher für andere Zwecke eingesetzt werden.

„Wir haben noch einen weiten Weg vor uns, insbesondere was die Lade- und Betankungsinfrastruktur für die größten Fahrzeuge betrifft. Aber wir können der Industrie versprechen, dass wir an der Sache dran sind. Unter anderem haben wir ein separates Subventionsprogramm für Unternehmen in Oslo aufgelegt, die Lkw-Ladegeräte einrichten möchten“, sagt Margrethe Lunder, Klimaberaterin und Projektmanagerin für die Schwerlastkampagne in der Klimabehörde der Stadt Oslo. 

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