Norwegens Verkehrsminister will Ausschreibungen für Betrieb und Instandhaltung bei Bane Nor stoppen

Foto: SD
Spordrift ist Norwegens größtes Eisenbahnunternehmen. Es betreibt und wartet die Bahn-Infrastruktur.©SD

Oslo, 1. Dezember 2021. Norwegens Regierung will bei der Bahn die Zügel in der Hand behalten. Die bisher von Bane Nor geplanten Ausschreibungen für den Betrieb und die Instandhaltung im Bahnbereich an private Firmen sollen gestoppt werden. Das staatliche Unternehmen Spordrift AS, das gegenwärtig für die Wartung der Bahn-Infrastruktur verantwortlich ist, soll dies auch weiterhin bleiben. Geplant war, diese Dienstleistungen in zehn verschiedenen Paketen an private Dienstleister zu vergeben und so mehr Konkurrenz zu schaffen. Nur eines dieser Pakete, das die Sørlandsbanen betrifft, wurde bisher zum Wettbewerb ausgeschrieben.

„Passagiere erleben heute viel zu oft Verspätungen und Ausfälle. Ein Großteil unserer Bahn ist alt, und der Wartungsstau ist umfangreich. Es ist eine große Aufgabe, dafür zu sorgen, dass die Bahn stabiler wird. Dies lässt sich unserer Meinung nach am besten erreichen, indem man einen klaren Rahmen für den Betrieb und die Instandhaltung im Bahnbereich setzt. Wir werden Bane NOR daher bitten, die wettbewerbliche Ausschreibung dieser Aufgaben einzustellen“, sagt Verkehrsminister Jon-Ivar Nygård.

Bane NOR und Spordrift sollen nun ihre Arbeit fortsetzen, um die identifizierten Verbesserungs- und Effizienzpotenziale für Betrieb und Instandhaltung zu realisieren. 

„Die Betriebs- und Instandhaltungsaufgaben auf der Bahn können wahrscheinlich besser und effizienter als heute durchgeführt werden. Wir können solche Gewinne erzielen, wenn das Ministerium für Verkehr und Kommunikation die Effizienzprogramme und die strategische Ausrichtung, die sowohl Bane NOR als auch Spordrift vorgenommen haben, verfolgt und unterstützt. Das heißt, ich erwarte von den beiden Unternehmen, dass sie zum Beispiel Benchmarking anwenden, um besser zu wissen, wie sie im Verhältnis zu anderen ähnlichen Unternehmen stehen“, so Nygård.

Die Regierung sei dennoch nicht dagegen, dass Bane NOR erneut prüft, welche Teile der Betriebs- und Instandhaltungsarbeiten direkt von Spordrift zugekauft werden sollten. Das Wichtigste für die Regierung sei es, dass Bane NOR nun Handlungsspielraum habe, um selbst einzuschätzen, wie die Betriebs- und Wartungsarbeiten so effizient wie möglich und unter Berücksichtigung der Sicherheits- und Notfallvorsorge realisiert werden können.

Das Ministerium wird in Kürze eine außerordentliche Hauptversammlung bei Bane NOR einberufen,nauf der entschieden wird, dass das Unternehmen die geplante Ausschreibung für Betrieb und Wartung stoppt.

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