Oslo, 4. November 2021. Norwegen belässt seinen Leitzins nach einem Beschluss des Ausschusses für Geldpolitik und Finanzstabilität der Norges Bank unverändert bei 0,25 Prozent, kündigt aber bereits eine Erhöhung für den Dezember an. „Nach der aktuellen Einschätzung des Ausschusses zu den Aussichten und der Risikobilanz wird der Leitzins höchstwahrscheinlich im Dezember angehoben“, sagt Gouverneur Øystein Olsen.
Die Wiedereröffnung der Gesellschaft habe zu einem deutlichen Aufschwung der norwegischen Wirtschaft geführt, und die Aktivität liege über dem Niveau vor der Pandemie. Der wirtschaftliche Aufschwung setze sich im Großen und Ganzen wie erwartet fort, teilt Norges Bank mit. Die Arbeitslosigkeit sei weiter gesunken. Höhere Strompreise hätten zu einer hohen Verbraucherpreisinflation geführt, aber die zugrunde liegende Inflation liege unter dem Inflationsziel. Mit Blick auf die Zukunft würden eine höhere Wirtschaftstätigkeit und ein steigendes Lohnwachstum wahrscheinlich die zugrunde liegende Inflation anheben, aber die jüngste Aufwertung der Krone könne den Preisanstieg dämpfen.
Es bestehe weiterhin Unsicherheit über die Entwicklung der Pandemie und ihre Auswirkungen auf die norwegische Wirtschaft. Die Infektionsraten seien zuletzt wieder gestiegen, aber eine hohe Impfrate werde wahrscheinlich die Notwendigkeit neuer pandemiebedingter Beschränkungen begrenzen. Der Ausschuss stellte außerdem fest, dass weltweite Unterbrechungen der Lieferkette den Wirtschaftsaufschwung dämpfen und auch zu einer höheren Inflation in Norwegen beitragen könnten.
Basierend auf der Einschätzung des Ausschusses lege eine sich normalisierende Wirtschaft es nahe, den Leitzins vom heutigen Niveau weiter anzuheben. Die Unsicherheit über die Auswirkungen höherer Zinsen rechtfertige eine schrittweise Erhöhung des Leitzinses, heißt es in einer Pressemitteilung.