Norwegen auf dem Weg zur Gigabit-Community

86,5 Prozent aller Haushalte in Norwegen haben Zugang zu Breitband mit einer Download-Geschwindigkeit von mindestens einem Gbit/s.©Gunstein Myre

Oslo, 7. Oktober 2021. 86,5 Prozent der Haushalte in Norwegen haben Zugang zu einer Breitbandverbindung mit einer Gigabit-Geschwindigkeit (1000 Megabit pro Sekunde) oder mehr – ein Plus von über 33 Prozent gegenüber dem Vorjahr. 90,4 Prozent aller Haushalte in Norwegen können Highspeed-Breitband (100 Megabit pro Sekunde) nutzen. Diese Zahlen präsentierte die Nationale Kommunikationsbehörde Nkom in einer Studie zum Stand der Breitbandausstattung. Damit habe die Regierung ihr 2016 gestecktes Ziel erreicht undNorwegen sei nun auf Hochtouren in Richtung Gigabit-Community, sagt Bezirks- und Digitalisierungsministerin Linda Hofstad Helleland anlässlich der Präsentation der aktuellen Zahlen.

Starker Anstieg der Abdeckung über 1 Gbit/s

„Mit dem umfangreichen Glasfaserausbau und der Aufrüstung von Kabelfernsehnetzen hat Norwegen nun gute Schritte bei der Modernisierung des Breitbandangebots für norwegische Kunden unternommen und bietet hohe Downloadgeschwindigkeiten. Da wir aber gleichzeitig eine gute Basis haben, um die Chancen in der Gigabit-Community zu nutzen, fehlt es noch immer vielen Haushalten in den Bezirken an einem Angebot von 100 Mbit/s“,sagt Nkom-Direktor Pål Wien Espen. Der Ausbau der 5G-Mobilfunknetze von Telenor, Telia, Altibox und Ice werde dazu beitragen, dass viele Menschen über festes drahtloses Breitband Zugang zu 100 Mbit / s oder mehr haben. 

90 Prozent haben Zugriff auf 100 Mbit/s

Zum Ende des ersten Halbjahres wurde 90,4 Prozent aller Haushalte eine Downstream-Geschwindigkeit von mindestens 100 Mbit/s angeboten. Zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres lag dieser Anteil bei 88,6 Prozent. In dicht besiedelten Gebieten bieten mittlerweile 96,3 Prozent 100 Mbit/s oder mehr. In dünn besiedelten Gebieten beträgt dieser Anteil 65,8 Prozent. Es sind vor allem Glasfaser- und Kabel-TV-Netze, die Geschwindigkeiten von 100 Mbit/s bereitstellen, 2021 werde auch festes drahtloses Breitband dazu beitragen, heißt es in der Nkom-Studie.

Festes drahtloses Breitband trägt zu einer erhöhten Abdeckung in den Bezirken bei

Der Zugang zu festem drahtlosem Breitband werde unter anderem durch die Signalstärke von Basisstationen bestimmt, die mit ausreichender Kapazität für diesen Dienst aufgerüstet wurden oder in angemessener Zeit aufgerüstet werden können. Durch den Ausbau der 5G-Mobilfunknetze hätten viele Einwohner mittlerweile auch über festes drahtloses Breitband Zugang zu 100 Mbit/s oder mehr.  

Erhöhung der Faserabdeckung in dünn besiedelten Gebieten

Bis Ende des ersten Halbjahres 2021 haben 75,5 Prozent aller Haushalte die Möglichkeit, Glasfaser zu erwerben, das sind 1,8 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr.  

In dünn besiedelten Gebieten hat sich die Abdeckung gegenüber dem Vorjahr um 8,8 Prozentpunkte auf 64,0 Prozent erhöht. In dicht besiedelten Gebieten beträgt die Glasfaserabdeckung mittlerweile 78,3 Prozent. Ein Teil des Glasfaserausbaus ersetzt bestehende Kabel-TV-Netze und führt zu einer Verringerung der Abdeckung von Kabel-TV-Netzen, die jetzt 44,5 Prozent beträgt. 

Gut unterwegs mit 5G

Zum Ende des ersten Halbjahres 2021 hatten 23,3 Prozent Zugang zur 5G-Abdeckung im Freien an ihrem Wohnort. Dies ist eine Steigerung gegenüber 5,4 Prozent im Vorjahr. Die Entwicklung von 5G findet in erster Linie in urbanen Räumen und Ballungsräumen statt. In dünn besiedelten Gebieten ist der Zugang zu 5G relativ gering. Sowohl Telia als auch Telenor hätten jedoch eine groß angelegte Entwicklung mit neuer Technologie angekündigt und umgesetzt, sodass dies nur eine Momentaufnahme sei, die sich schnell ändern werde, teilt Nkom mit.    

Über die Breitbandstatistik

Nkom hat von allen Anbietern von Festnetz- und Mobilfunk-Breitband Zahlen eingeholt, um die Breitbandversorgung in Norwegen abzubilden. Die Zahlen wurden mit entsprechenden Zahlen verglichen, die gleichzeitig in den Vorjahren erhalten wurden.  

Breitbandversorgung umfasst Haushalte, die an ein Breitbandnetz angeschlossen sind oder in der Nähe bestehender Netze liegen und somit an das Netz angeschlossen werden können. Eine Übersicht hierzu erstellen die Breitbandanbieter. Die Mobilfunkabdeckung wird von den Mobilfunkbetreibern (Telenor, Telia und Ice) auf Basis der Signalstärke berechnet.   

Geografische Zahlen für Kreise und Gemeinden werden in einem separaten Online-Meeting am 21. Oktober vorgestellt, an dem auch mehrere Kreisgemeinden teilnehmen. 

Hier der Link zum Online-Meeting am 21. Oktober um 10.00-11.00

Immer mehr Breitbandabonnements für Glasfaser

Nach der Statistik von Nkom für das erste Halbjahr 2021 entfallen 63 Prozent aller privaten Breitband-Abonnements auf Glasfaser, ein Anstieg von sechs Prozentpunkten oder fast 154.000 Abonnements gegenüber dem gleichen Zeitpunkt des Vorjahres.  

Dass Glasfaser immer wichtiger wird, zeige auch der Trend zu TV-Abonnements, die über verschiedene technologische Plattformen geliefert werden. 47 Prozent aller TV-Abos basierten Ende des ersten Halbjahres 2021 auf Glasfaser, mittlerweile liegt die Zahl dieser Abonnements bei über einer Million.  

Auch die Zahl der Abonnements für drahtloses Festnetz-Breitband steigt. Die meisten davon sind auf dem privaten Markt. Zum Ende des ersten Halbjahres gab es knapp 104.000 Privatabonnements. 

Die Zahl der Breitband-Abonnements auf Basis des Kupfernetzes (xDSL) geht rapide zurück. Zum Ende des ersten Halbjahres 2021 waren nur noch 134.000 Privat-Abonnements übrig. In einem Jahr wurden mehr als 125.000 solcher Abonnements durch andere Technologien ersetzt. 

1,6 Millionen haben Breitband mit 100 Mbit/s

Neun von zehn Haushalten haben Zugang zu 100 Mbit/s

71 Prozent der privaten Abos haben mittlerweile eine Geschwindigkeit von 100 Mbit/s. Vor einem Jahr lag dieser Anteil bei 53 Prozent, mittlerweile gibt es in dieser Kategorie knapp 1,6 Millionen Privat-Abonnements. Der starke Anstieg stehe teilweise im Zusammenhang mit dem starken Wachstum der Glasfaser-Abonnements, aber auch mit der Erhöhung der Geschwindigkeit bestehender Kabelfernseh-Netze. 

Telenor und Altibox werden im Breitbandbereich bald die gleiche Größe haben

Telenor und Altibox verfügen zum Ende des ersten Halbjahres 2021 über insgesamt 61,3 Prozent der Gesamtzahl der Breitband-Abonnements im Privat- und Unternehmensmarkt. Der Anteil von Telenor sank auf 32,5 Prozent, während die Altibox-Partner ihren Marktanteil auf 28,8 Prozent erhöht hat.

Rückgang bei Prepaid-Karten geht weiter

Die Gesamtzahl der Mobilfunk-Abonnements beträgt knapp 5,3 Millionen. Die Zahl ist über mehrere Jahre relativ stabil geblieben, aber der Übergang von Prepaid-Karten zu kostenpflichtigen Abonnements geht weiter. Ende des ersten Halbjahres 2021 machten Prepaid-Karten weniger als zehn Prozent aller Abos aus. 

Gleichzeitig nutzen Mobilfunkkunden Abos mit mehr Daten inklusive. Bei 24 Prozent der privaten Abonnements sind jetzt 10 GB oder mehr pro Monat enthalten. Vor einem Jahr lag dieser Anteil bei 18 Prozent. Aber immer noch ist das Abo zwischen 1 GB und 5 GB inklusive, das gebräuchlichste. 40 Prozent der privaten Abonnements fallen in diese Kategorie. 

Zunahme des mobilen Datenverkehrs

Der gesamte Datenverkehr aus Abonnements für Mobilfunk und mobiles Breitband betrug im ersten Halbjahr 2021 278 Petabyte. Das sind 70 Petabyte mehr als im gleichen Zeitraum des Jahres 2020. Dieser Anstieg ist stärker als in den vorangegangenen 12-Monats-Perioden. 

Seit 2014 hat der der norwegische Staat insgesamt mehr als 1,6 Milliarden NOK an Breitband-Subventionen bereitgestellt. Die Fonds sind Teil eines Joint Ventures mit lokalen und regionalen Fonds und haben Projekte für weit mehr angestoßen – in vielen Fällen mehr als das Vierfache des Landesanteils.

Neben den umfangreichen Subventionen für Breitband hat die Regierung mehrere andere Maßnahmen zum Ausbau des Mobilfunk- und Breitbandnetzes ergriffen:

  • Gewährung eines Rabatt von 480 Millionen NOK für die Bieter der 5G-Auktion im September;
  • Präsentation eines Breitband-Entwicklungsgesetzes;
  • Einführung neuerVorschriften für die Kabelverlegung, um eine günstigere Verlegung auf öffentlichen Straßen zu ermöglichen;
  • Neue Anforderungen an Reserveleistung an Basisstationen im ganzen Land, um sicherzustellen, dass Dienste im Falle eines Stromausfalls verfügbar sind;
  • Zuweisung von mehr als 500 Mio. NOK für zusätzliche Reserveleistung im Mobilfunknetz in ausgewählten Gebieten in über 70 Gemeinden;
  • Stärkung der Glasfaser-Kapazitäten im Ausland;
  • Bereitstellung von Mitteln zur Stärkung der Netze in gefährdeten Regionen wie Finnmark und Troms.

Finden Sie hier die Nkom-Studie zum Stand des Breitband-Ausbaus in Norwegen im ersten Halbjahr 2021

Finden Sie hier den Breitbandatlas zu Deutschland mit der die Breitband-Verfügbarkeit 2020.

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