
Oslo, 15. Juli 2021. Am 23. Februar 2020 gelangten 13,2 Tonnen kleiner Plastikpellets bei einem Sturm im äußersten Süden Dänemarks aus einem Container an Bord des Schiffes Trans Carrier in das Meer. Im März tauchten die weißen Plastikkugeln an Stränden in Norwegen und Schweden auf. An einigen Stellen waren die Mengen so groß, dass die Kugeln mit Saugfahrzeugen vom Strand entfernt wurden. Das Ausmaß der Einleitung und die Befürchtung, dass die Pellets von Vögeln, Fischen und anderen Wasserorganismen gefressen werden könnten, veranlassten die norwegische Küstenbehörde Kystverket, staatliche Maßnahmen zur Vermeidung und Begrenzung von Umweltschäden zu erklären. Die Aufräumaktion ist nun beendet, über 7.600 Liter Plastikpellets (4,4 Tonnen) dieser Pellets wurden entsorgt.
„Wir sind sehr zufrieden mit der Aktion. Zusätzlich zu der Menge die wir als Küstenverwaltung registriert haben, gab es viele Privatpersonen, die die Pellets gesammelt haben, sowohl in Norwegen als auch in Schweden“, sagt Rune Bergstrøm, Aktionsleiterin bei der norwegischen Küstenverwaltung.
Die Plastikpellets wurden von der schwedischen Grenze (und in Schweden) im inneren Oslofjord, entlang der Küste von Vestfold und Telemark bis hinunter nach Lindesnes entdeckt. Mit Untersützung der Bevölkerung wurden fast 900 Fundstellen gemeldet. Alle diese Standorte wurden im Rahmen der Kampagne überprüft. An mehreren davon wurden kleine Mengen vom Strand entfernt, an 431 Orten waren gesonderte Reinigungsarbeiten notwendig.
Die staatlich organisierte Aktion lief seit März 2020. Anders als bei einer regulären Operation wie beispielsweise zur Bekämpfung von Ölverschmutzungen wurde ein Großteil der eigentlichen Aufräumarbeiten von Organisationen durchgeführt, die täglich Meeresabfälle in den Schären sammeln. Oslofjorden Friluftsråd hat die Säuberungsteams koordiniert, und die norwegische Umweltschutzbehörde (SNO) wurde mit der Überprüfung von Schutzgebieten beauftragt.
„Ganz verschiedenen Gruppen waren während dieser langen Kampagne beteiligt, und ohne ihre große Anstrengung hätten wir kein so positives Ergebnis gehabt. Methoden zum Sammeln der kleinen Plastikkugeln wurden ständig weiterentwickelt und verbessert. Viel lokaler Einfallsreichtum und Beiträge der verantwortlichen Reederei haben ihren Teil dazu beigetragen, die Effizienz der Aufräumarbeiten ständig zu verbessern, sagt Bergstrøm.
Die norwegische Reederei, der das Schiff Trans Carrier gehört, hat die Kampagne begleitet und unterstützt. Darüber hinaus haben sie über den Oslo Fjord Outdoor Council die Beseitigung von etwa neun Tonnen anderen Meeresmülls finanziert.
„Obwohl wir inzwischen einen Großteil der Plastikpellets aus der Natur entfernt haben, wird es noch lange möglich sein, kleinere Mengen an unseren Stränden zu finden. Bei den Aufräumarbeiten wurden auch Pellets gefunden, die nicht vom Vorfall mit dem Schiff Trans Carrier stammten. Dies ist ein globales Problem, und die norwegische Küstenverwaltung bringt viele nützliche Erfahrungen aus dieser Aktion mit“, so Bergstrøm abschließend.