
Rjukan, 28. Juni 2021. Die weltweit größte Forellenfarm will die Abwärme eines Rechenzentrum nutzen. Eine entsprechende Vereinbarung unterzeichneten jetzt der norwegische Betreiber von Datenzentren Green Mountain AS und der Betreiber von Forellenfarmen, Hima Seafood AS. In der Forellenfarm sollen jährlich 9.000 Tonnen Forellen aufgezogen werden. Baubeginn ist in diesem Jahr. Ab dem Vollbetrieb im Jahr 2023 soll die Abwärme für die Produktion der Forellen eingesetzt werden. Sowohl der Energieverbrauch als auch der CO2-Fußabdruck würden in diesem nachhaltigen Projekt deutlich reduziert, teilen die Unternehmen mit.
Die landgestützte Forellenfarm in Rjukan basiert auf der Rezirkulations-Aquakulturtechnologie (RAS). Diese Technologie sei die nachhaltigste, skalierbarste und umweltbewussteste Form der Aquakulturproduktion, die heute verfügbar ist, heißt es in einer Pressemitteilung.
Nur 800 Meter von der Forellenfarm entfernt befindet sich das Rechenzentrum DC2-Telemark von Green Mountain. Durch die Verbindung der beiden Einrichtungen durch ein Rohrsystem kann Green Mountain die Forellenfarm mit heißem Wasser versorgen. Dabei handelt es sich um Energie, die sonst an die Luft abgegeben und verschwendet würde.
Die Wärmetauschertechnologie stellt dann sicher, dass die Hima-Anlage die Energie aus dem Wasser nutzen kann, um die richtige Wassertemperatur in ihrer RAS-Lösung zu erreichen. Das Wasser wird anschließend wieder nach Green Mountain zurückgeführt. Das Wasser hat jetzt eine niedrigere Temperatur, die zur Kühlung des Rechenzentrums verwendet werden kann. Damit entsteht ein zirkuläres Projekt.
Die Gewährleistung einer konstanten und stabilen Wassertemperatur für unsere Fische sei der Schlüssel zur Herstellung eines Weltklasse-Produkts. Überlegene Produktqualität und ökologische Nachhaltigkeit seien für Hima nicht nur Schlagworte, sondern Teil von Himas DNA, sagt Hima Farm Director Joe McElwee.
„Rechenzentren verbrauchen zweifellos sehr viel Energie. Obwohl unsere Rechenzentren zu 100 Prozent mit erneuerbarer Wasserkraft betrieben werden, verschwenden wir die Energie nicht gerne. Dieses Projekt ist ein bahnbrechendes Beispiel für die Kreislaufwirtschaft – wo die Leistung eines Unternehmens einem anderen zugute kommen kann und zusätzlich noch ein Umweltvorteil. Unsere Vision ist es, den grünen Standard zu setzen und dieses Projekt unterstützt dies wirklich“, sagt der CEO von Green Mountain, Tor Kristian Gyland.
Green Mountain entwirft, baut und betreibt Colocation-Rechenzentren in Norwegen.
Das Rechenzentrum bei Stavanger (DC1-Stavanger) ist tief im Inneren eines Berges in einem ehemaligen Hochsicherheits-Munitionslager der NATO gebaut.
Das Rechenzentrum in Telemark (DC2-Telemark) liegt in der „Wiege der Wasserkraft“ in Norwegen in unmittelbarer Nähe zu mehreren lokalen Wasserkraftwerken.
Das Rechenzentrum in Enebakk (DC3-Oslo) liegt etwas außerhalb von Oslo, der Hauptstadt Norwegens.