Norwegisches Projekt zur Herstellung von flüssigem Wasserstoff in Norwegen für Einstufung als IPCEI in die engere Wahl gezogen

Im Industriepark Mongstad befindet sich die größte, von Equinor betriebene Raffinerie Norwegens. Hier soll künftig auch flüssiger Wasserstoff für die Schifffahrt hergestellt werden.©Mongstad Industriepark

Oslo, 26. Mai 2021. Europas erstes maritimes Projekt zum Aufbau einer Wertschöpfungskette für flüssigen Wasserstoff wurde von der norwegischen Förderagentur ENOVA als einer der norwegischen Kandidaten für die Einstufung als „Wichtiges Projekt von gemeinsamem europäischem Interesse (IPCEI)“ in die engere Wahl gezogen. Das Aurora-Projekt ist eine Kooperation zwischen dem norwegischen Energiedienstleister BKK, dem französischen Hersteller technischer Gase Air Liquide und dem norwegischen Energiekonzern Equinor zum Aufbau einer vollständigen Lieferkette für flüssigen Wasserstoff für die maritime Industrie. Das Aurora-Projekt umfasst eine neue Produktionsanlage für flüssigen Wasserstoff (LH2) im Industriepark Mongstad nahe der Equinor-Raffinerie.

Der erste Nutzer des in Mongstad produzierten Wasserstoffs soll das derzeit von Wilhelmsen entwickelte Frachtschiff „Topeka“ sein, das mit flüssigem Wasserstoff betrieben werden wird. Später sollen Schiffe in ganz Westvorwegen flüssigen Wasserstoff aus der Anlage in Mongstad erhalten. Insgesamt sollen in der Wasserstoff-Fabrik in Mongstad täglich sechs Tonnen erneuerbares flüssigen Wasserstoff aus der Elektrolyse produziert werden. Es wird geschätzt, dass dies den Bedarf an flüssigen Wasserstoff in Westnorwegen im Zeitraum 2024 bis 2026 abdeckt und gleichzeitig den Weg für eine Steigerung der Produktion für zusätzliche Nachfrage ebnet. Das Aurora-Projekt wurde 2019 initiiert, die Vorentwicklungsphase ist nun abgeschlossen. Vorbehaltlich der Investitionsentscheidung zielt das Aurora-Projekt darauf ab, flüssigen Wasserstoff bis Anfang 2024 für die Handelsschifffahrt verfügbar zu machen.

Derzeit laufen Projekte für den Wasserstoffbetrieb auf Kreuzfahrtschiffen, Frachtschiffen, Offshore-Schiffen und Fähren.

IPCEI steht für „Wichtiges Projekt von gemeinsamem europäischem Interesse“. In diesem von der Europäischen Kommission eingerichteten Rahmen können die EU-Mitgliedstaaten wichtige grenzüberschreitende Projekte von gemeinsamem europäischem Interesse einrichten, die auf notifizierten und genehmigten staatlichen Beihilfen beruhen.

Norwegen hat sich der IPCEI-Initiative für Wasserstoff angeschlossen, wobei die staatliche Förderagentur Enova die norwegische Beteiligung verwaltet. Projekte, die den IPCEI-Status erhalten, können von nationalen Stellen bis zu einhundert Prozent finanziert werden.

Enova SF ist ein norwegisches Staatsunternehmen im Besitz des Ministeriums für Klima und Umwelt. Der Zweck von Enova besteht darin, zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen und zur Stärkung der Energieversorgungssicherheit sowie zur technologischen Entwicklung beizutragen. Enova kann einen finanziellen Beitrag zu Projekten leisten, bei denen die neuesten und klimafreundlichsten Technologien zum Einsatz kommen, um Kosten und Risiken für Unternehmen aller Branchen zu senken. Jedes Jahr investiert Enova mehr als drei Milliarden NOK an öffentlichen Mitteln in umweltfreundliche Lösungen

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