Norwegen und Deutschland unterzeichnen Vereinbarung zum gemeinsamen U-Boot- und Raketen-Kauf

Im August 2017 vereinbarten Norwegens und Deutschlands damalige Verteidigungsministerinnen Ine Eriksen Søreide, heute Außenministerin, und Ursula von der Leyen, heute EU-Kommissionspräsidentin, bei einem Treffen auf dem Marinestützpunkt Eckernförde eine langfristige Zusammenarbeit bei der Beschaffung neuer U-Boote und Raketen für die Marine. Jetzt ist der Deal fast unter Dach und Fach.©Ministry of Defence, Norway

Oslo, 23. Mai 2021. Nach einem Verhandlungsmarathon von vier Jahren wurde heute eine Vereinbarung zwischen Norwegen und den deutschen Beschaffungsorganisationen sowie der Werft ThyssenKrupp Marine Systems über den gemeinsamen Kauf neuer, identischer U-Boote getroffen. Auch einigten sich die Parteien über den gemeinsamen Erwerb von Raketen sowie die Entwicklung der Future Naval Strike Missile. Bevor der endgültige Vertrag unterzeichnet werden kann, muss der deutsche Teil des Vertrags vom Deutschen Bundestag geprüft und genehmigt werden. Die Unterzeichnung ist für den Sommer geplant.

Das erste U-Boot soll 2029 ausgeliefert werden. Der Gesamtkosten für das U-Boot-Projekt betragen 45 Milliarden NOK. Damit gehört der Kauf neuer U-Boote als Ersatz für die Ula-Klasse zu den größten Verteidigungsinvestitionen, die Norwegen jemals getätigt hat und die nur von neuen Kampfflugzeugen geschlagen wurden. Neben dem U-Boot-Vertrag umfasst dieser Investitionsrahmen auch die Beschaffung von Waffen, Implementierungskosten und Rückstellungen für unvorhergesehene Ereignisse.
 
„Die U-Boot-Kapazität wird für die Sicherung der Nordflanke der NATO von wesentlicher Bedeutung sein. Gleichzeitig werden Skaleneffekte durch den Betrieb identischer Schiffe erzielt. Das U-Boot-Projekt ist eng verbunden mit der gemeinsamen Anschaffung der modernen Raketen Naval Strike Missile sowie der gemeinsamen Entwicklung einer zukünftigen Future Naval Strike Missile. Damit werden norwegische Arbeitsplätze bis weit in das nächste Jahrzehnt hinein gesichert“, sagt Verteidigungsminister Frank Bakke-Jensen. Es sei beruhigend, dass es der weltweit führende Hersteller konventioneller U-Boote ist, der nun die Erben der Ula-Klasse produzieren wird, fügt er hinzu.

Zur Partnerschaft im U-Boot-Bau gehört auch eine umfassende Industriekooperation. Deutschland hat sich außerdem verpflichtet, Teile der geplanten Wartung einiger seiner U-Boote in Norwegen durchzuführen.

Lesen Sie hier ein Interview mit Manuel Kliese, Direktor Deutschland, Schweiz und Österreich von Innovation Norway, zur deutsch-norwegischen Industriekooperation als Teil des U-Boot-Deals.

Finden Sie hier weitere Information zur deutsch-norwegische U-Boot-Kooperation.

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