
Oslo, 16. Februar 2021. Der norwegische Energiekonzern Equinor hat AkerSolutions ASA entsprechend einer Absichtserklärung mit der Elektrifizierung der Plattformen Troll B und C beauftragt. Die Stromversorgung soll künftig von Land über aus per Kabel erfolgen, um den CO2-Ausstoß zu verringern. Aker Solutions rechnet mit einem Auftragsvolumen von zwei bis drei Milliarden NOK.
Die Arbeiten von Aker Solutions umfassen Engineering, Beschaffung, Bau und Vorfertigung von Systemen sowie die Installation auf den Offshore-Plattformen. Das Engineering und die Konstruktion werden in den Büros von Aker Solutions in Bergen beziehungsweise in der Werft in Egersund durchgeführt. Der Auftrag folgt auf die Studie Front-End-Engineering- und Designarbeiten (FEED), die Aker Solutions im Auftrag von Equinor erstellte.
Die Arbeiten beginnen sofort und sollen Ende 2025 abgeschlossen sein. Der Umfang umfasst ca. 1.000 Mannjahre für eigene Mitarbeiter, davon ca. 500 für Ingenieure, 200 für Bauarbeiten und 300 für Offshore-Arbeiten. Einschließlich der Welligkeitseffekte würden voraussichtlich 4.000 Personen an der Elektrifizierung der Plattformen beteiligt sein, einschließlich Mitarbeiter, die mit Lieferanten, Dienstleistern usw. zusammenarbeiten, teilt AkerSolutions mit.
„Die Reduzierung des Klima-Fußabdrucks steht für unsere Kunden in der Öl- und Gasindustrie ganz oben auf der Tagesordnung. Die Elektrifizierung von Produktionsplattformen ist eine der Möglichkeiten, die Emissionen aus solchen Vorgängen zu reduzieren. Aker Solutions verfügt über umfangreiche Erfahrung in der Lieferung solcher kohlenstoffarmen Lösungen und wir sind bestrebt, ein führender Auftragnehmer auf diesem Markt zu sein. Wir freuen uns sehr, mit Equinor bei der Troll-Elektrifizierung zusammenzuarbeiten“, sagte Kjetel Digre, CEO von Aker Solutions.
Das Trollfeld liegt etwa 65 Kilometer westlich von Bergen an der norwegischen Westküste. Das Stromkabel wird in Kollsnes außerhalb von Bergen an Land angeschlossen. Laut Equinor hat die Verbindung eine geplante Leistung von 170 Megawatt. Bei einer jährlichen Nutzungsdauer von 8.300 Stunden könnte dies rund 1,4 Terawattstunden (TWH) Strom vom Festland erfordern. Laut NVE produziert Norwegen in einem normalen Jahr rund 153 TWh.
Kjetil Lund, Direktor der norwegische Direktion für Wasserressourcen und Energie (NVE), äußerte gegenüber norwegischen Medien Bedenken bezüglich der Elektrifizierung der Plattformen auf dem norwegischen Festlandsockel. Die Elektrifizierung des Festlandsockels sei mit einem Preis für die Gesellschaft verbunden, weil dies den Strompreis in die Höhe treibt und den Druck auf das Stromnetz erhöht. „Dies ist Energie, die wir auch für andere Zwecke benötigen könnten“, sagte er zu TU.