Oslo, 5. Januar 2020. Nie zuvor war der Anteil von Elektroautos an den Pkw-Neuzulassungen in Norwegen so hoch wie im Dezember 2020. Nach Angaben des Road Traffic Information Council (OFV) betrug der Anteil der Elektroautos an den 20.574 im Dezember neu registrierten Pkw 67 Prozent. Die Neuregistrierung von Pkw insgesamt lag um 82,8 Prozent über dem Wert des Vorjahres. Im Gesamtjahr 2020 wurden 141.412 Neuwagen zugelassen, 0,7 Prozent weniger als 2019. Davon waren 76.804 emissionsfreie Autos, 27,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Anteil der Elektroautos an den Neuzulassungen lag 2020 damit bei 54,3 Prozent, im Vergleich zu 42,2 Prozent im Jahr 2019.
„Das ist ein guter Tag. Der Anteil von 67 Prozent an Elektroautos im Dezember ist historisch hoch. Nach einem von der Corona geprägten Frühling war der Herbst mit mehreren Monaten über 60 Prozent Elektroautoanteil sehr stark. Und 2020 ist das Jahr, in dem der Verkauf von Elektroautos in den Distrikten wirklich Fahrt aufgenommen hat“, sagt Christina Bu, Generalsekretärin des norwegischen Elektroauto-Verbandes Elbilforening.
Für 2021 werde der Marktanteil von Elektroautos 65 Prozent überschreiten, schätzt der Verband. Um 2025 das Ziel zu erreichen, nur emissionsfreie Autos zu verkaufen, müsse eine anhaltend starke Politik für Elektroautos betrieben und eine Ladeinfrastruktr aufgebaut werden, die mit dem Verkauf von Elektroautos Schritt hält, so Bru.
Die europäische Wettbewerbsbehörde hat im Herbst vergangenen Jahres zugestimmt, dass Norwegen den Kauf von Elektroautos weiter von der Mehrwertsteuer befreit. Nach Schätzungen des norwegische Elektroauto-Verband werden im Jahr 2025 fast 10.000 Schnellladegeräte benötigt. Gegenwärtig stehen 3.284 zur Verfügung.
– Die Leute sind bereit, ein Elektroauto zu wählen und die Autos sind hier. Nach unseren Berechnungen werden im Jahr 2021 mehr Elektroautomodelle auf den Markt gebracht als Benzin-, Diesel- und wiederaufladbare Hybridautos zusammen. Wir glauben jedoch, dass die Regierung die Notwendigkeit einer künftigen Erhebung von Gebühren zu locker beurteilt. Sie sagen, dass es an den kommerziellen Akteuren liegt, die Entwicklung zu sichern. Wir glauben, dass es eine politische Verantwortung ist, eine absolut notwendige Infrastruktur sicherzustellen, sagt Christina Bu.
Finden Sie hier die aktuelle Verkaufsstatistik 2020.
Überblick über die Registrierung 2020 nach Modellen und Regionen.
Finden Sie hier die Präsentation des OFV-Direktor Øyvind Solberg Thorsen zum norwegischen Automarkt 2020 (in norwegischer Sprache).
Eine Präsentation von Ingrid Dahl Hovland, Direktorin bei der öffentlichen Straßenverkehrsbehörde Statens vegvesen, zu den Nachhaltigkeitszielen Norwegens in Verbindung zum Straßenverkehr finden Sie hier (in norwegischer Sprache).
Zum Vergleich: Elektromobilität in Deutschland
Auch in Deutschland hat sich die E-Mobilität hat sich im Jahr 2020 trotz eines rund zwanzig prozentigen Rückgangs der Zulassungszahlen im Jahr der COVID 19-Pandemie stärker durchgesetzt als jemals zuvor. Wie das Kraftfahrt Bundesamt am 6. Januar mitteilte, beanspruchten alternative Antriebe (batterieelektrisch, Hybrid, Plug-In, Brennstoffzelle, Gas, Wasserstoff) rund ein Viertel aller Neuzulassungen. Die Anzahl der neu zugelassenen Personenkraftwagen (Pkw) mit reinem Elektroantrieb legte mit +206 Prozent im Vergleich zum Vorjahr deutlich zu.
„Die E-Mobilität ist in der Mitte der mobilen Gesellschaft angekommen. Positive Nutzererfahrungen verlässliche Technologien und ein wachsendes Angebot erleichtern den Umstieg in die E-Mobilität. Bei einem anhaltenden Zulassungstrend der Fahrzeuge mit elektrischen Antrieben von rund 22 Prozent wie im letzten Quartal 2020, kann das von der Bundesregierung formulierte Ziel von 7 bis 10 Millionen zugelassenen Elektrofahrzeugen in Deutschland bis zum Jahr 2030 erreicht werden“, so KBA-Präsident Damm.
13,5 Prozent aller in Deutschland neu zugelassenen Pkw haben einen elektrischen Antrieb (batterieelektrisch, Plug-In, Brennstoffzelle). Besonders hohe Anteile weisen die Bundesländer Schleswig-Holstein, Berlin und Baden-Württemberg mit über 16 Prozent auf (s. Diagramm 1).
Kleinwagen mit batterieelektrischem Antrieb stellten mit 29,9 Prozent das stärkste Segment bei den Neuzulassungen des Jahres 2020 dar. Auf das Segment der SUV mit batterieelektrischem Antrieb entfiel knapp ein Fünftel (19,9 %) des Neuzulassungsvolumens. Die Kompaktklasse erreichte mit 19,6 Prozent bei dieser Antriebsart einen ähnlich hohen Anteil (s. Diagramm 2).
Insgesamt wurden in 2020 394.940 Neuwagen mit elektrischem Antrieb neu zugelassen. Pkw der Marke VW erreichten davon mit 17,4 Prozent den höchsten Anteil (+608,6 % im Vergleich zum Vorjahr), gefolgt von Mercedes (14,9 % / +499,8 %) und Audi (9,0 % / +607,9 %). Bei den insgesamt 194.163 batterieelektrisch angetriebenen Pkw entfiel der größte Neuzulassungsanteil mit 23,8 Prozent ebenfalls auf die Marke VW, gefolgt von Renault (16,2 % / +233,8 %) und Tesla (8,6 % / +55,9 %) (s. Tabelle).
Bei den batterieelektrisch angetriebenen Pkw machten die privaten Neuzulassungen mit 48,8 Prozent bereits beinahe die Hälfte aller Neuzulassungen aus. Bei den alternativen Antrieben lag das Verhältnis bei rund zwei Drittel gewerblich (63,5 %) zu einem Drittel (36,4 %) privater Halterinnen und Halter. Insgesamt wurde rund 63 Prozent aller Pkw-Neuzulassungen, einschließlich Benzin und Diesel, im Jahr 2020 für gewerbliche Halter registriert.
Der Bestandsanteil* der Pkw mit alternativen Antrieben stieg im Laufe des zurückliegenden Jahres von 2,4 Prozent auf einen Anteil von 3,6 Prozent (+54,0 %). Bei den Pkw mit elektrischem Antrieb fiel diese positive Entwicklung mit +147,1 Prozent noch deutlicher aus – hier stieg der Anteil am Gesamtbestand von 0,5 Prozent auf 1,2 Prozent.
Im Bestand der Pkw mit elektrischem Antrieb erreichte VW mit 16,0 Prozent den größten Anteil vor BMW (12,3 %) und Mercedes (12,1 %). Bei den rein elektrischen Pkw liegt VW mit einem Anteil am Bestand von 20,2 Prozent vor Renault (18,1 %), Smart (11,6 %) und Tesla (11,1 %).
Rund 70 Prozent des Bestandes der batterieelektrischen Pkw waren den Segmenten Kleinwagen (33 %), Kompaktklasse (19,6 %) und Mini (17,3 %) zuzuordnen. Der Bestand der batterieelektrischen Pkw im zulassungsstarken Segment der SUVs erreichte einen Anteil von 14,4 Prozent.
Das Kraftfahrt-Bundesamt wird sein statistisches Angebot aufgrund der dynamischen Entwicklung auf diesem Gebiet ab dem Berichtsjahr 2021 um eine monatliche Veröffentlichungsreihe zu den Zulassungszahlen von Pkw mit alternativen und elektrischen Antrieben ergänzen. Diese stehen erstmals ab Februar 2021 auf www.KBA.de zur Verfügung.
* geschätzter Pkw-Bestand am 1. Januar 2021, der sich rechnerisch aus dem Pkw-Bestand am 10. Oktober 2020 und den Pkw-Neuzulassungen des 4. Quartals 2020 ergibt.