
Oslo, 28. Dezember 2020. Die Billigairline Wizz Air hat Klagen gegen die norwegischen Kommunen und Regionen Agder, Møre og Romsdal, Bergen, Viken, Stord, Oslo sowie gegen das staatliche Unternehmen Statnett eingereicht. Grund ist der Aufruf gewählter lokaler und regionaler Körperschaften sowie des staatlichen Unternehmens Statnett zum Boykott der Fluggesellschaft in Norwegen, ohne die Rechtmäßigkeit des Boykotts zu begründen, teilt Wizz Air mit. Die Fluggesellschaft sei ebenfalls nicht kontaktiert worden, bevor der Aufruf erging, nicht mit dem Unternehmen zu fliegen.
Wizz Air startete bereits im Oktober Inlandsflüge in Norwegen. Seit das Unternehmen seinen Eintritt angekündigt hat, gab es Debatten um das Unternehmen wegen Äußerungen des CEO József Váradi zur Haltung des Unternehmens gegenüber Gewerkschaften. Mehrere Kommunen, Unternehmen und Persönlichkeiten haben sich dazu geäußert. Auch Ministerpräsidentin Erena Solberg hat sich an der Debatte beteiligt. “Ich werde nicht mit einer Firma fliegen, die sich weigert, sich zu organisieren”, sagte Solberg in einer Fragestunde im Storting am 14. Oktober dieses Jahres.
Nach dem Eintritt in den norwegischen Inlandsmarkt habe Wizz Air den anhaltenden Boykott des Unternehmens mit Erstaunen verfolgt, heißt es in der Pressemitteilung. Wizz Air bietet denjenigen, die jetzt eine Klage erhalten haben, die Möglichkeit, ihren illegalen Boykott rückgängig zu machen. Die Position von Wizz Air basiere auf der norwegischen Boykottgesetzgebung und der Tatsache, dass Norwegen verpflichtet ist, das EWR-Abkommen einzuhalten, das das Niederlassungsrecht in allen Mitgliedstaaten gewährleistet.
„Eine Boykottentscheidung ist etwas ganz anderes als ein freier Meinungsaustausch. Solche Entscheidungen sollen eine kühlende und abschreckende Wirkung auf die Öffentlichkeit haben und sich offensichtlich verzerrend auf den Wettbewerb auswirken“, sagt Marion Geoffroy, Chief Cooperate Officer (CCO) von Wizz Air.
Im Frühjahr 2020 hatte Wizz Air Pläne für Inlandsflüge in Norwegen angekündigt. Seit Oktober hat das Unternehmen zwei Stützpunkte eröffnet und bietet Flüge im ganzen Land an. Wie das Unternehmen mitteilt, sei Wizz Air von den Passagieren auf dem Markt gut aufgenommen worden. Diejenigen, die durch Boykottentscheidungen verlieren, seien eindeutig norwegische Verbraucher, insbesondere in ländlichen Gebieten, in denen Reisende ein Flugangebot verdienen, das erschwinglich und von hoher Qualität ist, erklärt Wizz Air.
Die Anwaltskanzlei Schjødt ist Rechtsberater von Wizz Air im Zusammenhang mit den Boykottentscheidungen in Norwegen.
Die in Budapest ansässige Wizz Air betreibt eine Flugzeugflotte bestehend aus 135 Airbus A320- und A321-Flugzeugen. Wizz Air ist an der Londoner Börse notiert.
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