Düngemittelkonzern Yara investiert in Wasserstoffwirtschaft

Der norwegische Düngemittelkonzern Yara plant die Produktion von grünem Ammoniak in Herøya in Porsgrunn.©Yara

Oslo, 7. Dezember 2020: Der norwegische Düngemittelkonzern Yara International AS will seine Ammoniak-Produktion im Industriepark Herøya in Porsgrunn vollständig umstellen. Wie das Unternehmen auf einem  Investorenseminar ankündigte, plane es eine „grüne“ Ammoniakproduktion von 500.000 Tonnen pro Jahr. Mit dem Einsatz von Wasserstoff im Produktionsprozess sollen künftig  800.000 Tonnen CO2 eingespart werden. Das werde zur Entwicklung einer emissionsfreien Schifffahrt und zur Dekarbonisierung der Lebensmittelproduktion beizutragen.

„Ammoniak ist der vielversprechendste Wasserstoffträger und ein emissionsfreier Kraftstoff für die Schifffahrt. Yara ist weltweit führend in der Produktion, Logistik und im Handel von Ammoniak. Durch die Elektrifizierung unserer Ammoniakfabrik in Herøya ist in Norwegen ein umfassendes Projekt für grünes Ammoniak möglich”, sagt Svein Tore Holsether, CEO von Yara.

Am Standort Porsgrunn kooperiert Yara bereits mit dem Elektrolyse-Spezialisten Nel. Für das Yara-Werk Sluiskil in den Niederlanden plant das Unternehmen gemeinsam mit dem Offshore-Wind-Spezialist Orste den Bau einer 100-Megawatt-Elektrolyse zur Herstellung von grünem Ammoniak.

Um die Vision einer emissionsfreien Ammoniakproduktion in Norwegen zu ermöglichen, sucht Yara Partner und öffentliche Unterstützung. Mit der erforderlichen Unterstützung und dem erforderlichen Rahmen könne das Projekt 2026 in Betrieb genommen werden, teilt das Unternehmen mit. 

Als eine von mehreren Wachstums- und Verbesserungsinitiativen präsentierte Yara auch eine Änderung seiner kommerziellen Geschäftsmodelle, Vertriebskanäle und Lösungen. Ziel sei es, das Umsatzwachstum mit neuen Online-Diensten, leistungsbasierten Modellen und digitalen Kohlenstoffmarktdiensten zu erreichen und zusätzlich zu bestehenden Initiativen bis 2025 ein EBITDA von 300 bis 600 Millionen US-Dollar zu erreichen.

„Yara ist einzigartig positioniert, um zur Dekarbonisierung der Lebensmittelkette beizutragen“, sagt Terje Knutsen, Executive Vice President von Farming Solutions. „Wir können dazu beitragen, die Landwirtschaft nachhaltiger zu gestalten und gleichzeitig neue Geschäftsbereiche für den Landwirt und Yara aufzubauen. Zum Beispiel können wir 70 Prozent der Emissionen aus der Maisproduktion mit optimaler Pflanzenernährung und Lösungen für gesunden und nahrhaften Mutterboden direkt beeinflussen”.

Bis 2030 will Yara die direkten und indirekten Emissionen aus der Energieversorgung um 30 Prozent reduzieren.  

Yara werde sich weiterhin stark auf Kapitaldisziplin und Kapitalpolitik konzentrieren mit dem Ziel,  in der Mitte des Zyklus (ROIC) eine Rendite von über zehn Prozent zu erreichen. Für den Zeitraum 2021 bis 2022 plant Yara unverändert Gesamtinvestitionen in Höhe von 2,2 Milliarden US-Dollar.

https://www.yara.com/investor-relations/esg-investor-seminar/

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