
Oslo, 7. Dezember 2020. Der norwegische Energiekonzern Equinor und das deutsche Unternehmen RWE werden Partner des Firmenkonsortiums NH2-, das das größten Projekt für grünen Wasserstoff in Europa realisieren will. Das Vorhaben wurde im Februar 2020 von Shell, Groningen Seaports, Gasunie und der Provinz Groningen gestartet. Bis 2030 sollen rund vier Gigawatt und bis 2040 mehr als zehn Gigawatt grüner Wasserstoff aus Offshore-Windenergie vor der niederländischen Küste erzeugt werden, um damit die Wasserstoffwirtschaft in Nordwesteuropa anzustoßen. Im kommenden Jahr will NortH2 eine Machbarkeitsstudie abschließen, in der zweiten Jahreshälfte soll die Projektentwicklung beginnen.
„Das Projekt bietet Chancen, zukünftige Wertschöpfung und neue industrielle Möglichkeiten aufzubauen und kann ein wichtiger Teil unserer Bestrebungen sein, eine wettbewerbliche Position im Wasserstoffsektor aufzubauen. Unser Ziel ist es, bis 2050 klimaneutral zu werden. Die Entwicklung einer rentablen kohlenstoffarmen Wertschöpfungskette für Wasserstoff wird dabei ein wesentlicher Schritt hin zu einem breit aufgestellten Energieunternehmen sein. Wasserstoff ist der Schlüssel zur Dekarbonisierung und zur Erreichung der Netto-Null-Bestrebungen des Energiemarkts. Dies gilt insbesondere für Sektoren, in denen Emissionseinsparungen andernfalls nur schwierig zu erreichen sind, da eine Elektrifizierung nicht möglich ist“, sagt Anders Opedal, CEO und Präsident von Equinor.
Mit der Wasserstoffproduktion könnten jährlich acht bis zehn Millionen Tonnen CO2-Emissionen vermieden werden, so viel, wie der Straßenverkehr in Norwegen jährlich an Emissionen erzeugt, teilt Equinor mit.
Nordwesteuropas sei in einer einzigartigen Position, um eine integrierte Wasserstoff-Wertschöpfungskette zu entwickeln – vom Bau großer Offshore-Windparks und der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien bis hin zu Produktion, Speicherung, Transport und dem Vertrieb von grünem Wasserstoff. Die Nordsee habe enormes Potenzial für großskalige Windparks. Die gut ausgebaute Erdgasinfrastruktur, die sich für die Speicherung und den groß angelegten Transport von Wasserstoff eignet, sei bereits vorhanden. Zudem gebe es große Industriecluster in den Niederlanden und Deutschland sowie eine Zulieferindustrie für schwere Nutzfahrzeuge, die von dem Vorteil eines „First Mover“ wirtschaftlich profitieren könnten, heißt es in der Pressemitteilung weiter.