
Oslo, 25. November 2020. Die belarussische Oppositionspolitikerin Swetlana Tichanowskaja fordert das norwegische Unternehmen Yara, das deutsche Unternehmen Eickhoff und die österreichische Firma Teufelberger auf, jegliche Zusammenarbeit mit belarussischen Staatsunternehmen einzustellen oder diese zu veranlassen, die Rechte ihrer Mitarbeiter zu wahren. „Verurteilen Sie öffentlich deren Top-Management und die Führung des Regimes auf das Schärfste“, schrieb Tichanowskaja auf Twitter. Sie verweist darauf, dass von den Mitarbeitern der staatlichen Firma Belaruskali, die an Demonstrationen und Streiks teilgenommen haben, 55 entlassen wurden, acht ins Ausland geflohen sind andere insgesamt mehr als 330 Tage in Haft saßen. Yara teilte in einer Pressemitteilung mit, dass es über die Situation in Belarus besorgt sei.
Yara überwache die Entwicklungen in Belarus genau und bewerte kontinuierlich mögliche Auswirkungen auf sein Geschäft, die Situation für BPC- und Belaruskali-Mitarbeiter, die Geschäftspartnerbeziehungen von Yara und die allgemeinen Bedingungen in Belarus.
In den letzten Monaten habe das Unternehmen im regen Dialog mit dem belarussischen Management gestanden. Hier habe es seine Besorgnis über die Rechte der Arbeitnehmer und das Wohlergehen der Belegschaft zum Ausdruck gebracht. “Wir glauben immer noch an den Dialog als Instrument zur Verbesserung, sind jedoch zunehmend besorgt über die Situation, auch angesichts der sich verschlechternden politischen und sicherheitspolitischen Situation im Land”, heißt es in der Pressemitteilung.
Im September seien das Yara-Management und Mitarbeitervertreter nach Belarus gereist, um sich mit dem belarussischen Management und den Gewerkschaften zu treffen. Zusätzliche physische Treffen seien seitdem aufgrund der Pandemie nicht möglich gewesen.
Wie das Unternehmen mitteilt, beziehe es weiterhin Pottasche (Kaliumkarbonat) von BPC und Belaruskali.