Ørsted und Yara wollen grünen Wasserstoff in den Niederlanden produzieren

Mit Energie aus dem Windpark Ørsted’s Borssele 1&2 wollen der niederländische Windpark-Entwickler Ørsted und der norwegische Düngemittelhersteller Yara künftig grünen Wasserstoff für die Ammoniakproduktion von Yara in den Niederlanden herstellen. Die Unternehmen hoffen auf eine öffentliche Förderung des Projektes.©Ørsted

Oslo, 5. Oktober 2020. Der niederländische Offshore-Windpark-Entwickler Ørsted und das norwegische Düngemittelunternehmen Yara haben ein Projekt zur Wasserstofferzeugung in der Produktionsanlage von Yara in der niederländischen Provinz Zeeland entwickelt. Die Unternehmen wollen gemeinsam eine 100-MW-Elektrolyseuranlage bauen, mit der Wasserstoff zur Ammoniakherstellung, der bisher aus fossilen Brennstoffen produziert wurde, künftig durch Wasserstoff aus erneuerbaren Energie ersetzt werden kann. Damit will Yara mehr als 100.000 Tonnen CO2 pro Jahr einsparen. Wenn die erforderliche öffentliche Kofinanzierung sichergestellt und der richtige Rechtsrahmen vorhanden seien, könnte das Projekt 2024/2025 in Betrieb genommen werden, teilt Ørsted mit.

Mit dem erneuerbare Wasserstoff könnte jährlich rund 75.000 Tonnen grünes Ammoniak erzeugt werden – ca. zehn Prozent der Kapazität einer der Yara-Ammoniakanlagen im niederländischen Sluiskil. Der Wasserstoff soll mit erneuerbaren Energien aus den Offshore-Windparks von Ørsted erzeugt werden. Ørsted steht kurz vor der Einweihung seines Offshore-Windparks Borssele 1 & 2, des zweitgrößten Windparks der Welt, vor der Küste von Zeeland in der Nähe des Werks Sluiskil.

Der grüne Ammoniak soll zur Herstellung von klimaneutralen Düngemittelprodukten und zur Dekarbonisierung der Lebensmittelwertschöpfungskette verwendet werden und habe auch Potenzial als zukünftiger klimaneutraler Schiffstreibstoff, teilt das Unternehmen mit.

Aus erneuerbaren Energiequellen erzeugter Wasserstoff biete eine kohlenstofffreie Alternative zu fossilem Wasserstoff, sei jedoch derzeit mit erheblich höheren Kosten verbunden. Das Schließen dieser Kostenlücke brauche Zeit und hänge von der öffentlichen Unterstützung ab, um private Investitionen in die Produktion von erneuerbarem Wasserstoff und Ammoniak in großem Maßstab zu ergänzen. Ørsted und Yara wollen daher jetzt eine öffentliche Kofinanzierung für die Entwicklung und den Bau der 100-MW-Elektrolyseuranlage beantragen, um das Projekt zu unterstützen. Vorbehaltlich einer ausreichenden Kofinanzierung und eines bestätigten Geschäftsmodells könnte eine endgültige Investitionsentscheidung für den Bau der neuen Anlage Ende 2021 oder Anfang 2022 getroffen werden.

„Ørsted ist bestrebt, in großem Umfang in die Produktion erneuerbaren Wasserstoffs zu investieren. Mit der richtigen Unterstützung wird dieses gemeinsame Vorzeigeprojekt zwischen Yara und Ørsted nicht nur zu einer signifikanten Reduzierung der CO2-Emissionen führen, sondern auch dazu beitragen, die Technologie für eine umfassendere Dekarbonisierung der europäischen Industrie zu entwickeln“, sagt Martin Neubert, Executive Vice President und CEO von Ørsted Offshore.

Grünes Ammoniak könne für eine nachhaltige Lebensmittelproduktion von entscheidender Bedeutung sein. Darüber hinaus entwickele es sich zum vielversprechendsten klimaneutralen Energieträger für verschiedene Energieanwendungen wie CO2-freien Schiffskraftstoff. Die Zusammenarbeit mit Ørsted bei diesem Projekt in den Niederlanden sei ein wichtiger Schritt, der Yara in die Lage versetze, seine strategischen Ambitionen zu verwirklichen, so Terje Knutsen, Executive Vice President und Leiter von Farming Solutions bei Yara.

Mit ihren reichlich vorhandenen Offshore-Windressourcen und großen Wasserstoffverbrauchszentren in Küstengebieten seien die Niederlande gut positioniert, um eine Vorreiterrolle bei der umweltfreundlichen Transformation der mit Offshore-Wind betriebenen Schwerindustrie einzunehmen und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit der wichtigsten Industriesektoren zu sichern und wirtschaftliche Aktivitäten und Arbeitsplätze zu schaffen. Dieses Projekt könne ein Meilenstein auf der Wasserstoff-Roadmap des Smart Delta Resources-Clusters in Zeeland sein und ein wichtiger Schritt bei der Skalierung von erneuerbarem Wasserstoff in den Niederlanden in Richtung 3-4 GW bis 2030, heißt es in der Pressemitteilung von Ørsted.

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