Ölarbeiterstreik in Norwegen – sechs Felder stellen Produktion ein

In Norwegen sind Mitglieder der Gewerkschaft Lederne in den Streik getreten. Die Arbeitsniederlegungen betreffen sechs Öl- und Gasfelder. Im Bild: Die von Neptune Energy betriebene Gjøa-Plattform im Norden der Nordsee.©Neptune Energy / Jan Inge Haga

Oslo, 5. Oktober 2020. In Norwegen streiken seit dem 30. September Öl- und Gasarbeiter. Die Arbeitsniederlegungen haben inzwischen mehrere Plattformen lahmgelegt. Infolge der Eskalation, an der 54 Mitglieder der Gewerkschaft Lederne auf den Einrichtungen der Felder Gudrun, Gina Krog und Kvitebjørn beteiligt sind, hat Equinor diese Felder geschlossen. Das Valemon-Feld musste ebenfalls den Betrieb einstellen, da es mit Kvitebjørn verbunden ist. Der Streik wirkt sich auch auf die Produktion auf der von Neptune Energy betriebenen Gjøa-Plattform nördlich der Nordsee und dem dazugehörigen Feld Vega des Betreibers Wintershall Dea aus.

Die Produktion auf der Johan Sverdrup-Plattform von Equinor werde vorerst fortgesetzt, teilt Equinor mit. Hier streiken seit Mittwochmorgen 43 Mitglieder der Gewerkschaft Lederne.

Insgesamt produzieren diese sechs Felder 330.000 Barrel Öläquivalente pro Tag. Die Gesamtproduktion von Öl und Gas im norwegischen Schelf beträgt etwa vier Millionen Barrel Öläquivalente pro Tag. Nach Angaben des Öl- und Gasverbandes Norsk Olje & Gass bestehe die Gefahr, dass etwa acht Prozent der gesamten Öl- und Gasproduktion auf dem norwegischen Festlandsockel vorübergehend nicht gefördert werden.

„Norwegian Oil and Gas hat ein Finanzangebot vorgelegt, das von Industri Energi und SAVE angenommen wurde, die 85 Prozent der Offshore-Mitarbeiter vertreten. Die Verhandlungsführer der kleinsten Gewerkschaft akzeptierten es aber nicht und beschlossen, in den Streik zu treten. Darüber hinaus fordern die Verhandlungsführer von Lederne eine Erweiterung des Tarifzone, was aber im Vertrag zum Festlandsockel nicht verhandelt werden kann“, sagt der Verhandlungsführer der Arbeitgeberseite, Jan Hodneland.

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