Dreharbeiten von Mission Impossible auf der norwegischen Raumabahn abgeschlossen

Die aus England importierte Dampflokomotive, die im nächsten Actionfilm von Mission Impossible die als Orient-Express-Wagen umdekorierten Wagen der NSB zog, entwickelte zwar Dampf, wurde tatsächlich aber von Diesellokomotiven geschoben.©Leif Johnny Olestad

Åndalsnes, 1. Oktober 2020. Tom Cruise und sein Team haben die Dreharbeiten für den siebten Actionfilm “Mission Impossible” in Norwegen beendet. Wie bereits berichtet, drehte die amerikanische Filmproduktionsgesellschaft Paramount im Fjordland. Die hauptsächlichen Dreharbeiten fanden entlang der Raumabahn statt, eine der schönsten Eisenbahnstrecken Europas. Diese wildromantische, nur von wenigen Regionalzügen mit geringen Frequenzen befahrene Gebirgslinie wurde von den Filmproduzenten aus sieben Bahnstrecken ausgewählt. Die wenigen Reisenden zwischen Åndalsnes und Dombås konnten tagsüber während den Streckensperrungen für die Filmarbeiten problemlos mit Autobussen befördert werden. 

Die gedrehten Szenen handeln im Film entlang der Route des damaligen Orient-Express‘ von Calais nach Istanbul. Die Zug wurde aus älteren NSB-Wagen zusammengesetzt, die das äußere Erscheinungsbild des legendären Orient-Express’ erhielten. Die eingesetzte Dampflokomotive war eine „Fake-Lokomotive“, die zwar Qualm entwickelt hat  – in Wirklichkeit wurde der Zug jedoch von Diesellokomotiven geschoben.

Die Nutzung der Raumabahn wurde der Filmgesellschaft vom Infrastrukturbetreiber Bane Nor für die Dreharbeiten kostenlos zur Verfügung gestellt. Man verspricht sich davon eine Werbewirkung für die Region. Das allerdings hat einige Fragen aufgeworfen. Im zuvor in Norwegen gedrehten Mission-Impossible-Film “Fallout”, der sein spektakulären Finale auf dem berühmten Felsplateau Preikestolen hatte, wurde weder ersichtlich, wo sich die Szene abspielt, noch wurde Norwegen im Film mit einer Silbe erwähnt

©Leif Johnny Olestad

Für die Nutzung von Immobilien entlang der Strecke mussten die Filmemacher hingegen eine Miete bezahlen. Ebenso für den Einsatz von Personal, beispielsweise der Lokomotivführer. Das Filmgebiet entlang der Raumabahn wurde von Sicherheitsleuten während den Dreharbeiten abgesperrt. Trotzdem gelangen Zaungästen Aufnahmen wie etwa von Kampfszenen auf dem Dach eines Eisenbahnwagens, die aus einem Hubschrauber gefilmt wurden, oder von der Fahrt der Dampflokomotive auf der Raumabahn, die über die sozialen Medien verbreitet wurden. Die stillgelegte Bahnstation Marstein, wo der in der Region bekannte Eisenbahnenthusiast Leif Johnny Olestad wohnt, diente als Zentrum der Filmaktivitäten. (Er stellte freundlicherweise auch die Fotos für diesen Beitrag zur Verfügung).

Die Dreharbeiten in Norwegen hatten sich wegen Regenwetter in der Woche 38 verzögert. Erst als sich die Sonne wieder sehen ließ, konnten die Dreharbeiten auf der Strecke von Åndalsnes nach Bjorli endlich beginnen. 

Der Orient Express unterwegs in Norwegen©Leif Johnny Olestad

Regisseur Christopher Allen McQuarrie war von seinem Aufenthalt in Norwegen – trotz des überwiegend schlechten Wetters _ begeistert. Auf Instagram bedankte er sich bei den Norwegern mit zahlreichen Fotos und mit folgendem Eintrag:

©Instagram-Eintrag von Regisseur Christopher Allen McQuarrie.

Norwegens Größe und Schönheit haben einen unauslöschlichen und bestimmenden Eindruck in unserem Film hinterlassen und uns daran erinnert, dass alles möglich ist.
Im Namen aller, die an Mission: Impossible arbeiten, gilt unser aufrichtiger Dank – The Norwegian Film Incentive, dem norwegischen Eisenbahnmuseum, den unendlich geduldigen Gemeinden Stranda und Rauma, unserer endlos ausdauernden norwegischen Crew sowie allen, die unsere Dreharbeiten hier unterstützt haben.
Und natürlich … den Bergen.
Vor allem danken wir den herzlichen und einladenden Menschen in Norwegen. Ihre Freundlichkeit und Rücksichtnahme sind nichts weniger als eine Inspiration. Wir werden euch sehr vermissen und freuen uns auf ein Wiedersehen.
Tusen hjertelig takk.

Nach zahlreichen Regentagen, die die Dreharbeiten unmöglich machten, konnte die Crew noch einen goldenen Herbst in Norwegen genießen.©Leif Johnny Olestad

Insgesamt sind die Dreharbeiten für Mission Impossible 7 in Verzug. Sie begannen am 20. Februar 2020 in Venedig. Kurz danach wurde vermeldet, dass die Lokalregierung aufgrund der Coronavirus-Epidemie ein Versammlungsverbot für Venedig ausgesprochen hat, unter das auch die Filmaufnahmen fielen. 

Von  Åndalsnes reist die Filmcrew jetzt nach Rom.

Jürg Streuli, Fachjournalist
juerg.streuli@hispeed.ch

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