
Oslo, 11. September 2020. Am Donnerstag, 10. September, wurden infolge eines Testfehlers versehentlich 1400 MW über das NordLink-Kabel von Deutschland nach Norwegen geliefert. Wie der norwegische Netzbetreiber Statnett mitteilte, führte die Übertragung nicht nur zu Problemen des Stromversorgungssystems in Norwegen, sondern in der gesamte nordischen Region. Das Gleichgewicht sei schnell wieder hergestellt worden, erklärte Statnett.
Gegenwärtig wird das Unterwasserkabel Nordlink umfangreich getestet, indem 100 MW über das Kabel gesendet werden. Am Morgen des 10. September kam es versehentlich zu einem Durchfluss mit einer vollen Leistung von 1400 MW. Das dauerte knapp eine Minute.
Der Vorfall führte dazu, dass zwei internationale Verbindungen in der nordischen Region, Swepol zwischen Schweden und Polen und Konti-Scan zwischen Schweden und Dänemark, automatisch angepasst wurden. Die Folge: In Schweden wurde eine Gasturbine gestartet, in Finnland ein Kraftwerkes gestoppt und in Norwegen stellte das Gasverarbeitungswerk Melkøya auf Inselbetrieb um.
„Dies sind solche Fehler, die wir nicht erleben möchten , und wir bedauern, dass sich dies im nordischen Synchrongebiet widerspiegelte. Glücklicherweise haben wir gute Maßnahmen, um mit solchen Frequenzänderungen umzugehen, und der Fehler stellte keine Bedrohung für das allgemeine Angebot dar. Die Routinen haben gut funktioniert“, sagte Gunnar Løvås, Executive Vice President von Statnett.
Nach vorläufigen Erkenntnissen ist der Vorfall auf einen Softwarefehler im lokalen Steuerungssystem des Kabels zurückzuführen. Das Kabelsystem selbst sein nicht beschädigt, so Statnett. Der Testbetrieb des Kabels läuft bis Dezember. Der normale Betrieb soll im nächsten Jahr starten.
Die internationale Verbindung NordLink hat eine Leistung von 1.400 MW und verkehrt zwischen Tonstad in Sirdal in Norwegen und Wilster in Schleswig-Holstein in Deutschland.
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