
Kvalsund/Hammerfest, 11. August 2020. Für die Umsetzung des Bergbauprojekt Kvalsund im Norden Norwegens wurden jetzt weitere Verträge unterzeichnet. Das norwegische Bergbauunternehmen Nussir ASA hat mit der deutschen Aurubis AG einen Vertrag zur Verarbeitung des von Nussir geförderten Kupfers über zehn Jahre geschlossen. Das ist der größte Kupfervertrag in der Geschichte Norwegens, teilt Nussir mit. Der Vertrag hat einen Umfang von zehn Milliarden NOK. Mit der Vereinbarung werden 150 bis 200 Arbeitsplätze in Hammerfest gesichert. Einen Auftrag in Höhe von vier Milliarden NOK hat Nussir am 14. August mit dem Tunnelbauer LNS unterzeichnet. LNS wird für Nussir einen Bergbautunnel mit einer Länge von 130 Kilometern errichten.
Das Kupfer soll in den Auribis-Kupferschmelzen in Hamburg verarbeitet werden. Die Transportzeit mit dem Schiff betrage zwei Tage, erklärt Auribis-Vizepräsident Nicholas Albrecht. Das sei für Kupferkonzentrat eine kurze Zeit. Normalerweise werde das Kupfer aus Südafrika angeliefert.
In Kvalsund will LNS eine Betriebseinheit zur Umsetzung des Auftrages einrichten. Für die Arbeiten sollen in erster Linie lokale Arbeitskräfte eingesetzt werden.
Nussir will künftig zwei Millionen Tonnen Erz in den neu zu schaffenden Minen fördern.
Die Kupferlagerstätte in Nussir und Ulveryggen in der Gemeinde Kvalsund wurde Ende der 1970er Jahren entdeckt. Das Nussir-Feld ist die größte Kupferlagerstätte Norwegens.
Gegen die Erschließung der Mine gibt es in Norwegen Proteste, vor allem seitens der Rentierzücher der Region. Medienberichten zufolge bereiten Rentierbesitzer in Kvalsund eine Klage gegen den Staat vor, da die Erschließung der Mine deren Lebensgrundlage bedrohe. Die samische Parlamentsrätin Silje Karine Muotka habe ebenfalls klargestellt, dass sie den Fall gegen die deutsche Gruppe Aurubis weiterverfolgen wird. ”Wir registrieren, dass sie in ihren eigenen ethischen Richtlinien sagen, dass sie die Rechte der indigenen Völker respektieren und die UN-Regeln befolgen. Wir gehen davon aus, dass die Voruntersuchungen möglicherweise nicht gründlich durchgeführt wurden”, sagte Muotka Anfang gegenüber NRK.
Die Bergbauabfälle der Kupferförderung sollen auf einer Meeresdeponie im Repparfjord gelagert werden.