Oslo, 13. August 2020. Um unnötigen Entlassungen wegen der Folgen der Corona-Pandemie entgegenzuwirken, gilt in Norwegen ab dem 1. November eine Kündigungsfrist von 52 Wochen. Mit dieser Maßnahme soll die Corona-Situation für die Geschäftswelt berechenbarer werden.
“Wir haben vor dem Sommer angekündigt, die Situation auf dem Arbeitsmarkt genau zu verfolgen und im August die Notwendigkeit einer weiteren Verlängerung der Kündigungsfrist neu zu beurteilen. Obwohl wir in Teilen der Wirtschaft Lichtblicke sehen, ist die Unsicherheit immer noch so groß, dass wir uns jetzt dafür entscheiden, das Entlassungssystem ab dem 1. November von 26 auf 52 Wochen zu verlängern”, sagt Torbjørn Røe Isaksen, Minister für Arbeit und Soziales.
Die Maßnahme soll die Krise in weiten Teilen der Geschäftswelt, vor allem in der am stärksten betroffenen Tourismusbranche lindern. Der Arbeitsmarkt habe sich seit Mai allmählich verbessert, und die Zahl der Entlassungen sei stark gesunken. Dennoch gebe es mehrere Branchen wie den Tourismus und die exportorientierte Industrie, die im Herbst mit großer Unsicherheit konfrontiert sind, so Isaksen weiter.
Die Regierung geht davon aus, dass es sich um eine vorübergehende Maßnahme handelt. Nach dem 30. Juni 2021 soll die Kündigungsfrist erneut 26 Wochen betragen – sofern die Bedingungen dies zulassen.
Die Änderungen haben Auswirkungen auf den Haushalt im Jahr 2020. Die Regierung wird dem Storting daher einen entsprechenden Vorschlag vorlegen.