Deutsch-norwegisches Stromkabel NordLink startet im September mit der Testphase

Die Installation des deutsch-norwegischen Stromkabels NordLink liegt voll im Zeitplan. Im September startet die Testphase.©Nordlink

Oslo, 9. Juli 2020. Ab September 2020 werden Statnett und Tenne T, Entwickler und Betreiber des Unterwasserkabels NordLink zwischen Deutschland und Norwegen, die neuen Kabelverbindung umfangreichen Tests unterziehen. Nach Abschluss der Prüfung, wenn alle  Systeme bereit sind, soll ab Dezember dieses Jahres der Probebetrieb starten.

„In der ersten Phase werden wir unter anderem testen, ob alle IT- und Marktsysteme funktionieren, damit die richtigen Nachrichten und die richtigen Antworten in die Kommunikation zu den Strombörsen und zur Konverterstation gelangen“, sagt Statnetts Projektmanager Bjørn Harald Bakken. „Während des Testzeitraums in diesem Herbst haben wir einen detaillierten Plan erstellt, in welche Richtung die Leistung gehen soll und wie viel von Stunde zu Stunde und von Tag zu Tag übertragen werden soll. In diesem Zeitraum werden die technischen und IT-bezogenen Dinge getestet, der Markt hat in diesem Zeitraum keinen Einfluss auf Mengen und Durchflussrichtung.“  

Während des Testzeitraums wollen Statnett und TenneT den auf den Markt zu übertragenden Strom kaufen und verkaufen. Wenn mehr als 100 MW für eine Stunde gekauft werden, wird der Markt benachrichtigt. 

Während des Testbetriebs ab Dezember werde der Handel mit dem Strom, der über das Kabel übertragen wird, so funktionieren, als sei die Verbindung bereits voll in normalen Betrieb, so Bakken. NordLink werde dem Markt täglich Kapazitäten anbieten, die auf normalen Verfahren basieren, und NordLink wird sowohl für den Spot- als auch für den Intraday-Markt verfügbar sein. 

Im Herbst will Stattnet den Marktteilnehmern in einem Webinar mehr Informationen über den Testbetrieb zur Verfügung stellen. Momentan sei noch unklar, welche Handelskapazität in den ersten Betriebsjahren für das Kabel bereitgestellt wird.

Das Stromkabel NordLink ist zwischen der norwegischen Gemeinde Sirdal und  Wilster in Schleswig-Holstein  in Deutschland verlegt. Es ist 623 Kilometer lang und hat eine technische Übertragungskapazität von 1.400 MW. Über das Kabel wird deutsche Wind- und Solarenergie nach Norwegen und norwegische Wasser- und Windernergie nach Deutschland geschickt. Der Bau der Kabelverbindung liegt nach Angaben von Statnett im Zeitplan, die Arbeit befänden sich jetzt in der Endphase.    

Stattnet baut neben NordLink gegenwärtig das mit 720 Kilometern längste Stromkabel der Welt zwischen Norwegen und England. Wie das Unternehmen berichtet, ist North Sea Link-Projekt trotz der Herausforderungen der Corona-Krise auf Kurs. Im Mai startete mit der Inbetriebnahme der Arbeitsplattform im See Suldalsvatnet die Kabelverlegung auf der norwegischen Seite des Projekts.

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