Ein Drittel der norwegischen Küste für die Öffentlichkeit unzugänglich

17,5 Prozent der norwegischen Küste ist mit Wohnhäusern, Industriegebäuden und Ferienhäusern zugebaut und nicht für die Öffentlichkeit zugänglich. Im Bild: Reine auf den Lofoten.©Frithjof Fure/VisitNorway.com

Oslo, 9. Juli 2020. Etwa 30 Prozent der norwegischen Küste werden für Gebäude, Ackerland, Straße oder Schiene genutzt und sind für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Der 100-Meter-Strandstreifen am inneren Oslofjord ist sogar zu 70 Prozent unzugänglich. Hier können nur 30 Prozent der Strände von der Öffentlichkeit genutzt werden, so eine jetzt veröffentlichte Analyse des norwegischen Statistikamt SSB. Rund 20 Prozent der potenziell zugänglichen Strandzone in Norwegen gelten als zu steil für Aufenthalte und Verkehr.

In den Landkreisen am Oslofjord, Oslo, Viken und Vestfold sowie Telemark, ist der Zugang am stärksten beschränkt. Oslo hat eine Strandzone von 4.165 Hektar, während Troms und Finnmark über  929.036 Hektar verfügen. Die Unterschiede zwischen den Gemeinden sind ebenfalls groß. In Vestby können nur ca. 20 Prozent von der Öffentlichkeit genutzt werden, während in Hasvik rd. 95 Prozent der Strände zugänglich sind. Gemeinden wie Oslo, Bergen und Trondheim haben nur 28 bis 35 Prozent der Strände offen, Stavanger dagegen 41 Prozent.

In der Gemeinde Oslo stehen pro Einwohner zwei Quadratmeter Strandfläche zur Verfügung, in Troms und Finnmark dagegen 2.978 Quadratmeter.

Vor allem eine enge Bebauung begrenzt den Zugang zu den Stränden. Landesweit machen Gebäude und gebäudebezogene Bereiche rund 17,5 Prozent der Strandzone unzugänglich. Ackerland versperrt den Zugang zu zwölf Prozent der Strände, Straßen und Eisenbahnen zu zwei Prozent. 

Allerdings nimmt die Zahl der Gebäude, die in der Küstenzone entlang der norwegischen Küste gebaut werden, ab. Im Jahr 2017 wurden rund 3.900 Genehmigungen für den Bau von Gebäuden im 100-Meter-Gürtel erteilt, im Jahr 2018 waren es 3.400 und 2019, nach vorläufigen Angaben, 3.001 Baugenehmigung im Strandstreifen. Dabei handelte es sich 2017 um etwas mehr als 1.000 Wohnungsbauten, und im Jahr 2018 um 850.

„Seit vielen Jahren gibt es ein generelles Bauverbot in der sogenannten Strandzone – 100 Meter vom Meer entfernt. Die Gemeinden haben zunächst nur wenige Möglichkeiten, Ausnahmen vom Bauverbot zu gewähren. In der Praxis stellt sich jedoch heraus, dass es eher die Regel als die Ausnahme ist, eine Erlaubnis zu erhalten“, heißt es in einem Bericht von 24.no. In der Gemeinde Oslo sei im Sommer 2020 ein separates Projekt gestartet, um die illegale Bebauung aufzudecken und zu stoppen. Nach der Entdeckung von 100 illegalen Bauten sei nun die Entfernung von Badehäusern, Stegen und Zäunen erforderlich.

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