
Die NHH Norwegian School of Economics, die führende Business School in Norwegen, startet im kommenden Jahr das Praktikumsprogramm Innovation School. Deutsche Unternehmen sind eingeladen, sich an diesem Programm zu beteiligen. BusinessPortal Norwegen sprach mit Steffen Juranek, Associate Professor, über die Kooperationsmöglichkeiten, die das Programm Innovation School deutschen Unternehmen bietet.
Herr Juranek, was beinhaltet das Praktikumsprogramm Innovation School?
Das Praktikumsprogramm Innovation School konzentriert sich auf Innovationen in einem breiten Geschäftskontext und kombiniert forschungsbasiertes Wissen mit praktischer Erfahrung in Unternehmen in Deutschland. Es besteht aus einem achtwöchigen Praktikum, zwei Wochen Unterricht an unseren Partnerinstitutionen in Deutschland und zwei Wochen Unterricht an der NHH.
Unser Ziel ist es, ein Netzwerk von Partnern aus verschiedenen Branchen aufzubauen. Das können Banken sein, Produktionsunternehmen oder StartUps, klassische Mittelständler ebenso wie große Konzerne. Ich kann mir vorstellen, dass vor allem Unternehmen, die bereits in Norwegen tätig sind, an dieser Partnerschaft Interesse haben. Firmen, die bisher keinen Bezug zum norwegischen oder skandinavischen Markt hatten, können über die Studenten einen ersten Einblick erhalten.
Warum wählen Sie für das Programm gerade Deutschland als Partner?
Weil unsere Studenten hier ein innovatives Geschäftsumfeld vorfinden. Es gibt sehr viele Bereiche, in denen deutsche und norwegische Firmen gemeinsam an innovativen Lösungen arbeiten.
Die Studenten unserer Hochschule sind bei Arbeitgebern in Norwegen geschätzt, weil sie nicht nur motiviert und gut ausgebildet sind, sondern gelernt haben, innovativ zu denken, egal, um welches Problem es geht. Ich denke, das passt mit deutschen Firmen gut zusammen.
Die Studenten sind aber keine Ingenieure.
Bei den Praktikumsteilnehmern handelt es sich um Masterstudenten im Bereich Wirtschaft. Es geht also nicht darum, sie in ingenieurtechnische Lösungen einzubeziehen. Sie sollen innovative Prozesse vom Management her begleiten. Dies kann beispielsweise das Marketing von neuen Produkten, die Einführung von neuen Prozessen oder Digitalisierungsmaßnahmen sein.
Welcher Aufwand kommt auf die deutschen Unternehmen zu, die einen Praktikumsplatz zur Verfügung stellen?
Die Praktika sind vom Mindestlohn befreit, das heißt, die Unternehmen haben keinerlei finanzielle Belastung. Die Unternehmen können wählen, wie weit sie in das Programm Innovation School involviert sein wollen. Wir unterstützen die Firmen beispielsweise im Bewerbungsprozess, so dass sich der Aufwand für die Firmen in Grenzen hält.
Die größte Herausforderung ist sicherlich die Sprache. Zwar beherrschen einige unserer Studenten die deutsche Sprache, aber man sollte davon ausgehen, dass die Kommunikation über Englisch läuft.
Wo sehen Sie den Mehrwert für die deutschen Unternehmen, die als Partner an dem Programm teilnehmen?
Deutschland und Norwegen sind enge Partner, die in vielen Bereichen voneinander lernen. Zweifellos ist die Digitalisierung in Norwegen weiter fortgeschritten als in Deutschland. Nicht nur beim Studium erleben unsere Studenten diese Prozesse. Digitale Lösungen in fast allen Bereichen gehören zum Alltag der Norweger – im Gesundheitswesen, in der öffentlichen Verwaltung, bei der Ausbildung. Von diesem Wissen und den Erfahrungen der Praktikanten können die deutschen Firmen profitieren. Außerdem ist es natürlich auch denkbar, die Studenten zur Erarbeitung von Analysen zum skandinavischen Markt einzusetzen, um nur dieses Beispiele zu nennen.
Wer sind Ihre Partner in Deutschland?
Bei diesem Programm arbeiten wir eng mit der deutschen Botschaft in Oslo und der norwegischen Botschaft in Berlin zusammen sowie mit Innovation Norway und der AHK Norwegen.
Kontakt:
Steffen Juranek
Steffen.Juranek@nhh.no
Tel.: +47 55 95 98 63
Stella Kristine Angove, Adviser
Stella.Angove@nhh.no
Tel.: +47 55 95 95 32