Leitzins in Norwegen bleibt unverändert bei null Prozent

Oslo, 18. Juni 2020. Der Leitzins in Norwegen bleibt unverändert bei null Prozent. Das hat der Ausschuss für Geldpolitik und Finanzstabilität der Zentralbank Norges Bank einstimmig beschlossen. „Die derzeitige Einschätzung des Ausschusses zu den Aussichten und dem Gleichgewicht der Risiken deutet darauf hin, dass der Leitzins höchstwahrscheinlich noch einige Zeit auf dem heutigen Niveau bleiben wird“, sagt Gouverneur Øystein Olsen.

Die Covid-19-Pandemie habe zu einem starken Abschwung der norwegischen Wirtschaft geführt. Seit dem geldpolitischen Treffen im Mai sei diese Entwicklung schneller vorangegangen als erwartet, teilt Norges Bank mit. Die Arbeitslosigkeit sei stärker als erwartet gesunken und die Ölpreise seien gestiegen. Es bestünden erhebliche Unsicherheit hinsichtlich des Weges zur Erholung.

Niedrige Zinsen würden dazu beitragen, die Rückkehr zu einem normaleren Produktions- und Beschäftigungsniveau zu beschleunigen. Dies verringere das Risiko, dass sich die Arbeitslosigkeit auf hohem Niveau festsetzt. Andererseits könnte eine lange Zeit niedriger Zinsen das Risiko eines Aufbaus finanzieller Ungleichgewichte erhöhen. Nach Einschätzung des Ausschusses implizieren der Ausblick und die Ausgewogenheit der Risiken eine sehr expansive geldpolitische Haltung.

Wenn sich die wirtschaftlichen Bedingungen normalisieren, könne der Leitzins allmählich angehoben werden.

Außerdem hat der  Ausschuss für Geldpolitik und Finanzstabilität der Norges Bank dem Finanzministerium geraten, die Pufferrate unverändert bei 1,0 Prozent zu halten.

Auf Empfehlung der Norges Bank hatte das Finanzministerium den antizyklischen Kapitalpufferr im März von 2,5 Prozent auf 1,0 Prozent gesenkt. Eine niedrigere Pufferrate verringere das Risiko, dass strengere Kreditvergabestandards einen wirtschaftlichen Abschwung verstärken könnten.

Die Covid-19-Pandemie habe zu einem starken Abschwung der norwegischen Wirtschaft geführt. Erhöhte Kreditverluste hätten die Rentabilität der Banken verringert, aber norwegische Banken seien solide und könnten Verluste absorbieren. Sowohl Haushalte als auch Unternehmen scheinen reichlich Zugang zu Krediten zu haben, erklärt Norges Bank.

Finden Sie hier den geldpolitischen Bericht der norwegischen Zentralbank, 2/2020.

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