Arbeitslosenrate in Norwegen jetzt bei über zehn Prozent

Oslo ist von der Schließung der Restaurants und Hotels besonders betroffen. 54 Prozent der Arbeitnehmer in diesem Bereich haben inzwischen Arbeitslosengeld beantragt. Kleine Cafés dürfen noch Speisen und Getränke außer Haus verkaufen. Im Bild: Die Kaffebar in Vestby.©Theodor Falkner

Oslo, 25. März 2020. Seit dem 12. März, dem Tag, an dem viele der umfassendsten Maßnahmen zur Begrenzung der Ausbreitung des Corona-Virus‘ eingeführt wurden, sind insgesamt 259.500 Anträge auf Arbeitslosenunterstützung bei der norwegischen Sozialbehörde NAV eingegangen, 237.900 davon wegen Beendigung des Arbeitsverhältnisses. Bisher gingen im Jahr 2020 insgesamt 298.500 Anträge auf Arbeitslosenunterstützung ein, verglichen mit 160.500 im Jahr 2019 und 166.600 im Jahr 2018.

Die Arbeitslosenquote kletterte mit Stand vom 24. März auf 10,4 Prozent, 291.000 Menschen waren als arbeitslos registriert. Die Gesamtzahl der Arbeitslosen und Arbeitsuchenden, die Maßnahmen ergriffen haben, betrug 306.000 Menschen oder 10,9 Prozent der Belegschaft. Ende Februar hatte die Quote noch bei 2,3 Prozent gelegen. 

45.600 Personen, die Arbeitslosengeld beantragt haben, stammen aus dem Gastgewerbe. Der Einzelhandel ist die Branche, in der die meisten Lohnempfänger (56.800 Personen) bei Entlassungen Arbeitslosengeld beantragt haben. Dies macht 17 Prozent der Lohnempfänger im Einzelhandel aus und ist damit erheblich niedriger als im Gastgewerbe und in der Gastronomie, wo der Anteil 48 Prozent beträgt. 

Oslo ist von der Schließungen im Gastgewerbe und in der Gastronomie besonders betroffen. 54 Prozent der Beschäftigten der Branche beantragten Arbeitslosengeld. Im Einzelhandel ist der Anteil im ganzen Land ziemlich gleichmäßig verteilt (zwischen 15 und 18 Prozent der bisherigen Lohnempfänger).

Auch die Schließung von Friseuren, Fittness-Studios oder Sportplätzen treibt die Arbeitslosenzahlen in die Höhe.©Theodor Falkner

In der Kategorie „Sonstige Dienstleistungen“, zu der unter anderem Sport- und Freizeitaktivitäten, künstlerische Aktivitäten und Friseure gehören, haben 26 Prozent der Lohnempfänger wegen Beendigung des Arbeitsverhältnisses Arbeitslosengeld beantragt. 

Die Regierung unterstützt die Unternehmen in der Corona-Krise, indem rechtlichen Vorgaben bezüglich Entlassungen verändert wurden, damit Unternehmen in einer schwierigen finanziellen Situation Kosten senken können. So ist die Ankündigungsfrist für Kurzarbeit von normalerweise 14 auf zwei Tage verkürzt. Der Zeitraum, in dem Arbeitgeber den vollen Lohn (Grundbetrag bis 599.858  NOK) voll weiterzahlen müssen, wurde von 15 auf 20 Tage verlängert. Allerdings springt der Staat ab dem dritten Tag für das Unternehmen ein.

Weitere Statistiken der NAV zu den Folgen des Coronavirus

Finden Sie hier Tagesberichte zur Zahl der Antragsteller von Arbeitslosengeld.

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