Oslo, 8. Februar 2020. Norwegen setzt sich noch ehrgeizigere Klimaziele zur Reduzierung der Treibhausgase. Wie die Regierung in ihrer Meldung an das NDC-Register (National Determined Contribution) des Pariser Abkommens am 7. Februar festlegt, sollen die Emissionen bis 2030 um 50 Prozent bis 55 Prozent gegenüber 1990 gesenkt werden. Bisher hatte das Land gemeinsam mit der EU 40 Prozent als Ziel festgelegt. Diese Reduzierung ist im Klimagesetz des Landes rechtlich verankert.
Nach Artikel 4, Paragraf 12 des Pariser Abkommens müssen Mitgliedsländer alle fünf Jahre aktualisierte Emissionsziele an das NDC-Register melden. Der erste Termin ist der 9. Februar 2020. Ein neues Ziel sollte höher sein als das alte und den höchstmöglichen Ehrgeiz des Landes widerspiegeln. Norwegen, die Marshallinseln und Surinam haben als einzige Länder der 184 Unterzeichnerstaaten des Pariser Abkommens ihre aktualisierten Klimaziele vorgelegt.
“Norwegen ist das erste westliche Land der Welt, das ein verstärktes Klimaschutzziel für die Vereinten Nationen angekündigt hat. Die heutige Entscheidung ist ein wichtiger Schritt in Richtung eines grünen Wandels in Norwegen”, sagte Sveinung Rotevatn, Minister für Klima und Umwelt. Er erwartet, dass weitere Länder im Laufe des Jahres, speziell vor dem Klimagipfel in Glasgow im November, engagiertere Ziele melden werden.
“Norwegen wird eine führende Rolle bei der Senkung der Emissionen auf nationaler und internationaler Ebene einnehmen, und wir werden dies in enger Zusammenarbeit mit der EU tun. Mit verstärktem Einsatz werden wir in der kommenden Zeit die Emissionen deutlich senken. Es muss für die Menschen einfacher sein, klimafreundliche Entscheidungen zu treffen, und wir werden den grünen Wandel in der Wirtschaft fördern”, erklärt Finanzminister Jan Tore Sanner.
Das norwegische Parlament Storing muss den veränderten Klimazielen noch zustimmen.
Obwohl die norwegischen Treibhausgasemissionen in den letzten Jahren zurückgegangen sind, emittieret das Land immer noch mehr als 1990. Das neue Ziel besteht darin, die Emissionen gegenüber 1990 zu halbieren.
Das neue Klimaziele soll nicht zu Lasten der Öl- und Gasindustrie erreicht werden. Premierministerin Erna Solberg erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur NTB: „Wir stehen wie der Fels in der Brandung, um die Zuteilung der Flächen für die Öl- und Gasaktivitäten auf dem norwegischen Festlandsockel in einem hohen und vorhersehbaren Tempo fortzusetzen. Dies liegt daran, dass wir wissen, dass Werte geschaffen werden müssen, bevor sie verteilt werden können.“
In ihrem European Green Deal hat auch die Europäische Kommission angekündigt, einen Plan vorzulegen, mit dem das EU-Ziel auf mindestens 50 Prozent und bis zu 55 Prozent angehoben werden soll. Wenn die EU ihr Klimaziel nicht auf das gleiche Niveau wie Norwegen erhöht, werde man auf freiwilliger Basis an einem erhöhten Klimaziel mit der EU zusammenarbeiten.
Finden Sie hier die neue Verpflichtung Norwegens zur Reduzierung der Emissionen bis 2030.
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