
Kvam, 15. November 2019. Heute wurde in Kvam im Gudbrandstal (Gudbrandsdalen) ein neues Schienenkreuz eröffnet. Die Strecke ist nur 881 Meter lang, soll aber große Auswirkungen auf den Gütertransport in Norwegen haben. Nun wird es nämlich möglich sein, auf der Dovre-Linie 696-Meter-lange Güterzüge fahren zu lassen. Bisher konnten auf der Strecke nur Güterzüge mit einer Länge von bis zu 450 Metern verkehren. Außerdem können sich zwei lange Güterzüge ohne unnötigen Zeitverlust kreuzen. Dies sei Teil der Strategie von Bane NOR, mehr Güter von der Straße auf die Schiene zu bringen und damit auch einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten, teilt das Unternehmen mit.
Bane Nor hat 196 Millionen NOK in den Bau der Strecke investiert. Im Zuge der Bauarbeiten wurden Schienen und Schwellen ausgetauscht sowie neue Weichen installiert. Auch erhielt die Strecke ein neues Signalsystem.
Die 696-Meter-langen-Züge können acht Wagen mehr anhängen als die 450-Meter-langen-Güterzüge. Damit können Waren von 128 Lkw-Trawler anstatt auf der Straße auf der Schiene transportiert werden, rechnet Bane Nor vor. Das mache es theoretisch möglich, in einem Jahr 46.720 Trawler zu ersetzen.
“Wenn die Flagge gehisst und die Schnur durchtrennt wird, bedeutet dies nicht, dass sich der Güterverkehr sofort ändert”, sagt Vibeke Aarnes, Executive Vice President der Infrastructure Division bei Bane NOR. “Aber es ist ein Schritt in die richtige Richtung. Das langfristige verkehrspolitische Ziel der Regierung (National Transport Plan 2018-29) besteht darin, 30 Prozent der Güter im Fernverkehr (über 30 Kilometer) bis 2029 von der Straße auf das Meer und die Schiene zu verlagern. Ein solches Ziel erfordert lange Übergänge.”
Kvam liegt an der Eisenbahnlinie Oslo-Trondheim. Pro Jahr werden auf dieser Strecke 1,8 Millionen Tonnen Fracht transportiert. 950.000 Tonnen fahren auf der Schiene, 836.000 Tonnen rollen auf den Straßen. Die Behörden erwarten für das Transportaufkommen auf dieser Strecke ein jährliches Wachstum von 2,1 Prozent.
Wichtig ist diese Strecke vor allem für den Holztransport. Norwegen hat sich vom Nettoimporteur zum Exporteur großer Mengen entwickelt, die mit dem Zug nach Schweden geliefert werden. In unmittelbarer Nachbarschaft von Kvam befindet sich das Holzterminal des Glommen-Mjøsen, das einer der größten Nutznießer des neuen Schienenkreuzes sein wird. Von hier werden jährlich zwischen 50.000 und 60.000 Kubikmeter Holz abtransportiert.