Wintershall und Dea vollziehen Zusammenschluss

©Wintershall Dea

Kassel/Hamburg, 2. Mai 2019. Nach Zustimmung aller relevanten Behörden haben die Anteilseigner BASF und LetterOne den Zusammenschluss am 1. Mai 2019 den Zusammenschluss von Wintershall Holding GmbH (Wintershall) und DEA Deutsche Erdoel AG (DEA) zu Winterhall Dea vollzogen. Damit entsteht das führende unabhängige Gas- und Ölunternehmen Europas. Das Unternehmen ist der größte Produzent in Deutschland und gehört in Norwegen zu den Top 5.

Der Zusammenschluss war im September 2018 vereinbart worden. Die Jahresproduktion von Wintershall und DEA belief sich 2018 proforma auf zusammen 215 Millionen Barrel Öläquivalent (boe); dies entspricht einer täglichen Fördermenge von 590.000 boe. Durch den Zusammenschluss verfügte Wintershall Dea über ein regional ausgewogenes Portfolio und hervorragende Wachstumschancen in ihren Schwerpunktregionen, teilt das unternehmen mit. Basierend auf den zugrundeliegenden Explorations- und Produktionsprojekten sei Wintershall Dea auf Kurs, zwischen 2021 bis 2023 eine tägliche Produktion von 750.000 bis 800.000 boe zu erreichen. Dies entspricht einer jährlichen Wachstumsrate der Produktion von sechs bis sieben Prozent. Das Wachstum werde sowohl aus dem vorhandenen Portfolio als auch aus neuen Förderregionen kommen.

Das neu geschaffene Unternehmen habe, so Mario Mehren, Vorstandsvorsitzender von Wintershall Dea, für die Herausforderungen des Marktes die ideale Größe: „Wir sind groß genug, um für die staatlichen Öl- und Gaskonzerne ein relevanter Partner zu sein, und zugleich unabhängig und flexibel genug für komplexe Aufgaben, bei denen wir unsere Ingenieurskompetenzen einbringen.“

Wintershall Dea erwartet, ab dem dritten Jahr nach Abschluss der Transaktion Synergien von mindestens 200 Millionen Euro zu realisieren, insbesondere durch Einsparungen bei den Betriebs- und Investitionsausgaben. Nach jetziger Planung sollen von den insgesamt 4.200 Vollzeitstellen weltweit etwa 1.000 abgebaut werden.

Wintershall Dea produziert Erdgas und Erdöl in vier Schwerpunktregionen: Europa, Russland, Lateinamerika sowie die MENA Region (Middle East & Nordafrika). „Wir wissen, dass wir als Energieunternehmen lediglich Verwalter der natürlichen Ressourcen einzelner Länder sind. Wir sind uns unserer Verantwortung bewusst und arbeiten mit allen Interessengruppen zusammen, um sicherzustellen, dass unsere Tätigkeit vor Ort das Leben der Menschen verbessert. In den Ländern, in denen wir aktiv sind, sind wir gut positioniert und oft sogar führend“, sagt Maria Moræus Hanssen, stellvertretende Vorstandsvorsitzende von Wintershall Dea. Das gelte etwa für die heimische Produktion in Deutschland, aber auch für den norwegischen Kontinentalschelf und die Förderung in Russland. „Unser Portfolio ist regional wie operativ gut ausbalanciert, wobei 70 Prozent unserer Produktion auf Gas entfallen. Und das ist für Europa mit seinem steigenden Erdgasbedarf auch gut so. Europa braucht nicht weniger, sondern mehr Gas, um die eigenen Klimaziele zu erreichen“, so Moræus Hanssen.

Ergänzt werden die Upstream-Aktivitäten des Unternehmens durch Beteiligungen an Erdgasinfrastruktur und Transportdienstleistungen im Midstream-Bereich. Zusammen mit seinen Partnern betreibt Wintershall Dea ein rund 2.400 Kilometer langes Erdgas-Fernleitungsnetz in Deutschland. Das Unternehmen ist ein Anteilseigner von Nord Stream AG und an der Finanzierung von Nord Stream 2 AG beteiligt.

Nach dem Zusammenschluss sind keine Gesellschafterdarlehen von BASF und LetterOne an das Joint Venture mehr ausstehend. Zudem strebt das Unternehmen ein „Investment-Grade“-Kreditrating an. Die Integration von Wintershall und DEA wird in etwa einem Jahr abgeschlossen sein. BASF und LetterOne beabsichtigen, Wintershall Dea mittels einer Erstplatzierung (Initial Public Offering) in der zweiten Jahreshälfte 2020 an die Börse zu bringen, vorbehaltlich entsprechender Marktbedingungen. Wintershall Dea firmiert zunächst als GmbH mit zwei Hauptverwaltungsstandorten: Kassel und Hamburg. Geleitet wird das Unternehmen von einem Vorstand, der aus fünf Mitgliedern besteht: Mario Mehren, Vorstandsvorsitzender und Chief Executive Officer (CEO); Maria Moræus Hanssen, stellvertretende Vorstandsvorsitzende und Chief Operating Officer (COO), verantwortlich für Europa und MENA; Thilo Wieland, Vorstandsmitglied und verantwortlich für Russland, Lateinamerika und Transport; Hugo Dijkgraaf, Chief Technology Officer (CTO) und Paul Smith, Chief Financial Officer (CFO).

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