Neue Touristenattraktion: „Arctic Train“ in Narvik eingetroffen

Der ehemalige Osloer Vorortstriebzug und künftige „Arctic Train“ auf der Überführungsfahrt nach Narvik im schwedischen Grenzbahnhof Charlottenberg©Pressedienst

Narvik, 3. Mai 2019. Am 26. April ist in Narvik nach einer über 2.000-Kilometer-langen-Fahrt der erste „Arctic Train“ eingetroffen. Der dreiteilige ehemalige NSB-Regionaltriebzug soll auf der 42-Kilometer-lange-Zugfahrt entlang der nördlichsten Eisenbahnlinie Norwegens, der legendären Ofotenbahn, eingesetzt werden.

Die Triebwagen, der Platz für 270 Reisende bietet, wurden in den 1980er Jahren gebaut und jetzt in Drammen einer umfassenden Revision unterzogen. Der Zug hat außerdem ein neues Erscheinungsbild und eine neue komfortable Inneneinrichtung erhalten. In einer feierlichen Zeremonie wurde die blaue Komposition auf den Namen „Viktoriahavn“ getauft, eine Stadt, die im vorletzten Jahrhundert nach der schwedischen Kronprinzessin Viktoria von Baden benannt war. Mit derselben Fahrt wurden auch zwei Triebzüge der zweiteiligen Version überführt, die in Narvik überholt werden sollen und „Viktoriahavn“ bei Bedarf verstärken.

Hinter „Arctic Train“ als neu gegründetem Touroperator steht die Taraldsvik Maskin AS. Die Baufirma aus Narvik fungiert auch als Eisenbahnunternehmen für die Unterhaltsarbeiten entlang der Ofotbanen. Taraldsvik erwartet in Kürze die Bewilligung für die Aufnahme des kommerziellen Personenverkehrs auf der Ofotbanen. Im Sommer soll der Betrieb aufgenommen werden.

Das unerschlossene touristische Potenzial entlang der kühnen Gebirgslinie ist unbestritten. Noch offen ist die Frage, ob „Arctic Train“ über Bjørnfjell hinaus die zwei Kilometer bis ins schwedische Riksgränsen fahren darf. Das würde die Angebotspalette für die Reisenden noch vergrößern. Im Blick hat Arctic Train auch die zunehmenden Kreuzfahrtenschiffe, die Narvik anlaufen. Zunächst soll ganzjährig eine tägliche Fahrt nach Bjørnfjell und zurück von rund drei Stunden mit Zwischenhalten auf Stationen und auf offener Strecke angeboten werden. Für Gesellschaften sind Extrafahrten vorgesehen.

Im Sommer kann auf dem Rallarveien von Katterat nach Bjørnfjell oder hinunter zum Rombaksbotn am Ende des Fjords gewandert werden. Dorthin, wo sich einst das Dorf der Bahnbauer (Rallaren) befunden hat. Im Winter sind nächtliche Aurora-Borealis-Fahrten geplant. Hinzu sollen Angebote wie Hundeschlittenfahrten und Schneescooter kommen. Nach der Flåmsbana und Raumabanen wird die Ofotbanen zur dritten norwegischen Gebirgslinie mit reinen Charter- und Touristenzügen.

Jürg Streuli, Fachjournalist Transport und Logistik

juerg.streuli@swissonline.ch

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