Verarbeitung von Plankton soll in Norwegen neuer Industriezweig werden

Calanus finmarchicus ist mit bloßem Auge nicht zu sehen©iLaks.no

Oslo, 13. März 2019. Norwegens Regierung erteilte der Verwendung der Planktonart Calanus finmarchicus (norwegisch Rødåte) als Futtermittel in der Fischereiindustrie jetzt die Genehmigung. Daraus könne sich eine völlig neue Industrie entwickeln, erklärte Fischereiminister Harald T. Nesvik.

Calanus finmarchicus ist ein Zooplankton und spielt eine wichtige Rolle in den Ökosystemen der Meere, insbesondere im norwegischen Meer. Für verschiedene Fischbestände dient es als Nahrungsmittel. Nun darf es auch in der kommerziellen Fischerei eingesetzt werden.

“Ich habe bei der Quotenermittlung einen vorsichtigen Ansatz gewählt, weil Rødåte eine wichtige Spezies im Ökosystem ist, insbesondere in den meisten Küstengebieten”, sagt Harald T. Nesvik.

Bisher wird Calanus in Norwegen kaum genutzt. Das Plankton hat jedoch aufgrund des hohen Eiweiß- und Fettgehalts ein hohes wirtschaftliches Potenzial. Es kann als Spezialfuttermittel für Meerestiere, Nahrungsergänzungsmittel und Pharmazeutika genutzt werden. Auch in der Kosmetik gibt es Anwendungsmöglichkeiten.

Für 2019 werden zehn Lizenzen an kommerzielle Unternehmen vergeben. Der Fang wird auf  254.000 Tonnen begrenzt.

Wie unter anderem das norwegische Portal iLaks.no berichtet, will der Unternehmer Gunnar Rørstad in Sortland in Vesterålen eine Pilotanlage für die neue Industrie bauen. Hier soll das Plankton verarbeitet werden. Die Kapazität der Anlage soll 7.000 Tonnen pro Jahr betragen. “Wir erwarten über einen Zeitraum von fünf Jahren einen Umsatz von 200 Millionen NOK pro Jahr”, sagt Rørstad.

Bereits im vergangenen Jahr wurden Produkte mit Zusatz von Calanus im Wert von 70 Millionen NOK vertrieben. 7.000 Tonnen wurden zur experimentellen Nutzung gefangen.

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