Küstenverwaltung: Schiffstunnel wird nicht für Hurtigruten gebaut

2026 soll der Stad-Schiffstunnel eröffnet werden.©Küstenverwaltung
2026 soll der Stad-Schiffstunnel eröffnet werden.©Kystverket

Stad, 23. Oktober 2018. Der Stad-Schiffstunnel, der 2026 als der erste Schiffstunnel der Welt eröffnet werden soll, werde nicht allein für Hurtigruten gebaut, sagte Randi Paulsen Humborstad, Projektleiterin der norwegischen  Küstenverwaltung Kystverket gegenüber dem Teknisk Ukeblad TU. Hurtigruten hatte Ende vergangene Woche in einem Brief an  das Verkehrsministerium, die Küstenverwaltung und weitere Mitglieder der Interessengemeinschaft Stad Schiffstunnel mitgeteilt, dass seine beliebten Postschiffe auf der Route zwischen Bergen und Kirkenes den Tunnel nicht nutzen werden.

„Der Tunnel wird nicht für Hurtigruten gebaut, sondern für Business und Transport“, so Paulsen Humborstad. Sie weist darauf hin, dass vor allem der Kurzstreckenseeverkehr, Fischereiboot, kleinere Containerschiffe und Schnellboote täglich vom Tunnel profitieren. Außerdem werde die Reederei Havila Kystruten, die ab 2021 mit vier Schiffen die Strecke Bergen-Kirkenes bedient, durch den Stad-Tunnel fahren. Diese Reederei gehe davon aus, dass der Tunnel eine Touristenattraktion werde.

Projektleiter Terje Andreassen zeigte sich erstaunt über das Schreiben von Hurtigruten, da die Reederei intensiv an den Vorbereitungen mitgewirkt und sich aktiv an der Ausarbeitung des Sicherheitskonzeptes für den Tunnel beteiligt habe.

„Hurtigruten war an Workshops zum Brandschutz beteiligt und hat sich mit Kapitänen zusammengetan, die am Simulationsfahren beteiligt waren. Kapitäne und und Crews, mit denen wir in Kontakt standen, sind sehr positiv gestimmt”, zitiert die TU den Projektleiter.

Zum Argument des ungenügenden Brandschutzes im Tunnel sagte Andreassen: „Es ist ziemlich unwahrscheinlich, dass es zu einem Feuer kommen wird, während das Schiff durch den 1,7 Kilometer langen Tunnel fährt, während alle Motoren und der Antrieb stoppen.” Auf der Innenseite des Tunnels befinden sich auf beiden Seiten Fluchtwege.

Er verstehe auch nicht die Behauptung,  dass es längere Fahrzeiten geben werde. Wenn das Wetter in der Region sehr schlecht sei, habe der Kapitän zwei Möglichkeiten: Die Geschwindigkeit zu verringern oder auf besseres Wetter zu warten. Das passiere durchschnittlich fünf bis siebenmal im Jahr.

Es werde für die Postschiffe auch keine Warteschlange vor dem Tunnel geben. Fahrgastschiffe hätten Vorrang. Wenn man davon ausgeht, dass durchschnittlich elf Schiffe jeden Tag den Tunnel nutzen, wird es gut gehen, sagt Andreassen.

Andreassen ist auch davon überzeugt, dass der Tunnel ein Touristenattraktion werden wird. „Am Panamakanal beobachten viele tausend Menschen, wie die Schiffe in den Kanal fahren oder ihn verlassen. Wir denken, dass der Tunnel viele zusätzliche Touristen schaffen wird „, sagt er.

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