
Oslo, 11. September 2018. “Königin Eufemia” und “Königin Ellisiv”, zwei von vier Tunnelbohrmaschinen der Herrenknecht AG, Schwanau, die seit zwei Jahren beim Bau der neuen Eisenbahnstrecke Follo Line in Norwegen im Einsatz sind, haben am 11. September den Durchbruch geschafft. Damit sind zwei Drittel des größten Infrastrukturprojektes in Norwegen fertiggestellt.
Der 20 Kilometer lange doppelröhrige Tunnel ist das Herzstück der neuen Eisenbahnverbindung Østfold Railway von Oslo nach Ski. Die Reisezeit auf der Schiene verkürzt sich mit dem Neubau auf der Strecke um rund die Hälfte, sie wird künftig nur noch elf Minuten betragen. Die Bahnstrecke Richtung Schweden auf der Ostseite des Oslofjords ist für Geschwindigkeiten von bis zu 250 km/h ausgelegt.
„Die Follo-Strecke wird für das Wachstum und die Entwicklung in der Region Oslo sehr wichtig sein. Es ist ein wichtiger Teil der InterCity-Entwicklung, die ein effizientes Transportsystem mit mehr Kapazität für Fracht und Passagiere bietet“, sagt Gorm Frimannslund, CEO von Bane NOR.

Die beiden Tunnelbohrmaschinen bohrten in den vergangenen zwei Jahren jeweils neun Kilometer. Die 150 Meter langen Maschinen haben einen Durchmesser von 9,96 Metern und sind speziell für extra hartes Gestein ausgelegt. Im Frühjahr 2019 werden die anderen beiden Tunnelbohrmaschinen, die südlich bohren, bei Ski durchbrechen.
Es sei das erste Mal, dass zwei solcher Tunnelbohrer über eine so lange Strecke dicht aneinander gebohrt haben. “Die beiden Maschinen kamen aus dem Berg und in eine Berghalle unter Ekeberg. Als der Staub abgeklungen war, krabbelten Tunnelarbeiter mit Flaggen durch den Kopf der großen Maschinen”, beschreibt Bane NOR das Ereignis.
Die beiden Tunnelbohrmaschinen werden jetzt demontiert und aus dem Berg transportiert. Anschließend beginnen die Arbeiten an der Bahntechnik, um den wasserdichten Tunnel zu einem fertigen Eisenbahnsystem zu entwickeln. Im Dezember 2021 sollen auf der Follo-Bahn die ersten Züge rollen.
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