
Oslo, 3. August 2018. Während die deutsche Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner noch auf eine Lageeinschätzung wartet, um Bauern zu entschädigen, die wegen der anhaltenden Dürre Ernteverluste hinnehmen müssen, hat das norwegische Landwirtschaftsdirektorat bereits eine vorläufige Prognose abgegeben. Danach wird sich die Entschädigungssumme für norwegische Bauern auf mehr als eine Milliarde NOK, etwa 100 Millionen Euro, belaufen.
Die Bezirksgouverneure haben per. 1. August vorläufige Schätzungen bezüglich der Ernteverluste an die Landwirtschaftsdirektion übergeben. Getreidebauern in den Regionen Østfold, Oslo und Akershus würden danach einen Ausgleich für den Ernteertrag von insgesamt 335 Millionen NOK beantragen. Von den Futterherstellern in Buskerud, Hedmark, Oppland, Agder und Rogaland rechnet man mit Forderungen in Höhe von 365 Millionen NOK. Darüber hinaus werden Kartoffel-Gemüse- und Obstproduzenten nach der Prognose voraussichtlich eine Entschädigung von rund 60 Millionen NOK beantragen.
Am 23. Juli hat der Minister für Landwirtschaft und Ernährung, Jon Georg Dale, mit dem norwegischen Bauernverband und der norwegischen Vereinigung der Bauern- und Kleinbauern elf neue Maßnahmen gegen die Folgen von Dürre und Missernten abgestimmt.
Im Rahmen der außerordentlichen Maßnahmen habe die Landwirtschaftsdirektion die Bemühungen zur Auszahlung der Entschädigungsansprüche beschleunigt, teilt das Ministerium mit. Mit einer vereinfachten Fallbearbeitung und einem einsatzbereiten Fallbearbeitungssystem, das ab 6. August einsatzbereit ist, sollen die Auszahlungen an die betroffenen Landwirte zügig erfolgen. Die berechtigten Bauern können einen Vorschuss von bis zu 70 Prozent erhalten. Das Landwirtschaftsministerium betont, dass die Gemeinden und Bezirksverwaltungen ausreichende Mittel bereitstellen müssen, damit die Bearbeitung von Anträgen auf Entschädigung bei Ernteausfällen schnell erfolgen kann.