
Berlin, 28. Juni 2018. Deutschland, Norwegen und Ecuador haben zum Auftakt der internationalen Waldschutzkonferenz in Oslo ein neues Programm für den Waldschutz in Ecuador beschlossen. Für einen unabhängig nachgewiesenen Rückgang der Entwaldung und damit der CO2-Emissionen zahlen Norwegen und Deutschland künftig je fünf US-Dollar pro vermiedene Tonne CO2.
“Tropenwälder sind die grünen Lungen des Planeten. Sie sind Lebensgrundlage für Millionen von Menschen und unersetzlich für Klimaschutz und Artenvielfalt. Mit der neuen Partnerschaft beschreiten wir in unserer langjährigen Zusammenarbeit mit Ecuador ein weiteres Kapitel für den Erhalt der Tropenwälder“, sagte Bundesentwicklungsminister Dr. Gerd Müller.
Ein Großteil der Landfläche Ecuadors gehört zu Amazonien – der größten Tropenwaldregion der Erde. Wie das Entwicklungsministerium mitteilt, gehe die ecuadorianische Regierung seit Jahren engagiert gegen Entwaldung vor und erhhalte jetzt im Rahmen des Programms REDDEarly Movers ergebnisbasierte Zahlungen, die diese Leistung honorieren. Das Programm belohne Eigenanstrengungen der waldreichen Länder zum Waldschutz. Alle Maßnahmen würden die lokale Bevölkerung einbeziehen; die ausgezahlten Mittel kämen wiederum dem nachhaltigen Waldschutz zugute.
Klimaschutz durch Walderhalt gehört neben der Wiederherstellung von Waldlandschaften und der Förderung von entwaldungsfreien Lieferketten zu den drei Säulen der Waldkooperation des Bundesentwicklungsministeriums. Zusammen mit Norwegen und dem Vereinigten Königreich gehört Deutschland zu den größten Gebern im internationalen Waldschutz.
Norwegen hat zudem am 27. Juni eine Zusage von bis zu 15 Millionen Euro (145 Millionen NOK) für eine Partnerschaft zwischen INTERPOL, dem Büro der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) und der RHIPTO-Norwegisches Zentrum für globale Analysen zur Bekämpfung der illegalen Entwaldung gegeben.
Organisierte Kriminelle erwirtschafteten 50 bis 152 Milliarden US-Dollar pro Jahr mit der illegalen Abholzung und dem Handel wertvoller tropischer Wälder, heißt es in einer Presseinformation des norwegischen Ministeriums für Klima und Umwelt. Dies habe schädliche Auswirkungen auf die nachhaltige Entwicklung in Regenwaldnationen und das globale Klima. Daher starteten das UNODC, INTERPOL und das RHIPTO-Norwegische Zentrum für globale Analysen eine Gemeinschaftsinitiative mit dem Titel „Strafverfolgungsprogramm zur Reduzierung der tropischen Abholzung“ (Programm LEAP). Das Programm werde verschiedene Strafverfolgungsbehörden bei ihren gemeinsamen Bemühungen unterstützen, gegen illegale Entwaldung und damit verbundene Straftaten vorzugehen.