AHK Sommerfest in der umweltfreundlichsten Hauptstadt der Welt

Gute Stimmung im Garten der Deutsch-Norwegischen Handelskammer©AHK Norwegen

Oslo, 6. Juni 2018. Oslo wird im kommenden Jahr „European Green Capital 2019“. Anita Lindahl Trosdahl, Projektmanagerin im Büro des Osloer Bürgermeisters, nutzte das diesjährige Sommerfest der Deutsch-Norwegischen Handelskammer, um  deutsche Unternehmen zur Kooperation mit der norwegischen Hauptstadt einzuladen. Vor mehreren hundert Gästen, darunter der norwegische Botschafter in Deutschland Petter Ølberg, erläuterte Trosdahl die Pläne der Stadt zur Schaffung guter Umweltbedingungen und zur Erreichung der UN-Klimaziele.

Wie die Managerin sagte, sei Oslo die Hauptstadt mit dem niedrigsten CO2-Ausstoß weltweit. Trotzdem müsse die Kommune weitere Möglichkeiten zur Einsparung von Kohlendioxid erschließen, um ihren Beitrag zur Erreichung der UN-Klimaziele Norwegens zu leisten. Die Reduzierung des CO2-Ausstoßes müsste vor allem im Transportsektor passieren, da dieser den größten Anteil an den Emissionen hat.

Anita Lindahl Trosdahl, Projektmanagerin der Oslo European Green Capital 2019©AHK Norwegen

Oslo ist schon heute ein Pionier der Elektrifizierung im Transportsektor. 60 Prozent aller neu zugelassenen Autos waren im vergangene Jahr Elektroautos. Landesweit beträgt dieser Anteil 41 Prozent. Um den Prozess weiter voranzutreiben, wird die Stadt weitere Präferenzen für die Besitzer von Elektroautos gewähren und gleichzeitig strengere Regelungen für die Befahrung der Innenstadt erlassen.

Gegenwärtig fahren in Oslo sechs Elektrobusse. Bis 2019 sollen 70 emissionsfreie Busse im Einsatz sein. Auch soll 2019 die erste elektrische Fähren eingesetzt werden.

Große Aufmerksamkeit richte die Stadt auf die Elektrifizierung im Bereich Baumaschinen und Lastkraftwagen, Hier sehe Oslo ein großes Potenzial zu weiteren Reduzierung von Treibhausgasen, so Trodsdahl.

Das Programm zu den Aktivitäten Oslos als „European Green Capital 2019“ werde die Stadt im September zur Oslo Innovations Week vorstellen. Klar sei schon jetzt, dass es jede Menge Konferenzen geben werde. Deutsche Unternehmen lud die Projektleiterin ein, sich an der Gestaltung des Programms zu beteiligen. Insbesondere im Bereich Elektrifizierung von Baumaschinen sieht sie gute Chancen für enge Kooperationen auch mit Deutschland.

Norbert Pestka, Geschäftsführer der Deutsch-Norwegischen Handelskammer, machte die Gäste in seiner Begrüßungsansprache auf die große Zahl bedeutender deutsch-norwegischer Projekte aufmerksam – angefangen vom U-Boot-Bau über die Verlegung des Stromkabels NordLink bis zu einem Großauftrag an Siemens zur Digitalisierung der norwegischen Eisenbahn.

Anne Marit Pengesgrund, Präsidentin der AHK Norwegen und CEO von Siemens Norge, würdigte die guten deutsch-norwegischen Beziehungen in allen Bereichen. Die aktuell erlassenen US-Zölle auf Waren aus der EU und der EWR nannte Pengesgrund schädlich für den Welthandel und warnte vor zunehmendem Protektionismus.

V.l.: Norbert Pestka, Anne Marit Pengesgrund, Petter Ølberg und Manuel Kliese©AHK Norwegen
V.l.: Norbert Pestka, Anne Marit Pengesgrund, Petter Ølberg und Manuel Kliese©AHK Norwegen

Manuel Kliese, Director D-A-CH, Innovation Norway, stellte den Gästen die neue digitale Plattform  The Explorer und die Marke Norwegen, „Brand Norway“ vor. Die neuen Instrumente der Wirtschaftsförderung sollen dazu beitragen, die Exporte norwegischer Unternehmen im Bereich Grüne Technologien weiter auszubauen und mehr ausländische Direktinvestitionen nach Norwegen zu holen.

Die Deutsch-Norwegische Handelskammer hat 776 Mitglieder. Im vergangenen Jahr waren Industrie 4.0 und duale Ausbildung Schwerpunkte der Tätigkeit der AHK Norwegen. In diesem Jahr steht GreenTech im Fokus.

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EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker und Premierministerin Erna Solberg in Brüssel©Statsministerenskontor

 

Norwegen will an Entwicklung der europäischen Verteidigungsindustrie teilhaben

Brüssel, 5. Juni 2018. Premierministerin Erna Solberg nahm am 5. Juni in Brüssel an den europäischen Entwicklungstagen teil. Unter anderem führte sie Gespräche mit Jean-Claude Juncker, Präsident der Europäischen Kommission, Jean-Claude Juncker, und Donald Tusk, Präsident des Europäischen Rates.

Wie die Regierung mitteilt, gaben die Treffen  Gelegenheit, wichtige Themen für Norwegen zu diskutieren. Beim Treffen mit Juncker betonte der Premierminister, dass Norwegen sich voll am EU-Programm zur Entwicklung der europäischen Verteidigungsindustrie beteiligen wolle. Norwegen möchte auch die Gelegenheit haben, in einzelnen Projekten im Rahmen der neuen Verteidigungszusammenarbeit, PESCO, teilzunehmen.

Weiter wurden Fragen des internationalen Handels behandelt. „Es tut mir leid, dass die Vereinigten Staaten jetzt weitere protektionistische Maßnahmen in der Handelspolitik anstreben. Es ist unvorstellbar, dass die norwegischen Ausfuhren von Stahl und Aluminium zu einer Schwächung US- Sicherheit beitragen können”, sagte Solberg.

Der Brexit stand ebenfalls auf der Tagesordnung. Die Premierministerin betonte, dass Norwegen eng mit der Europäischen Union zusammenarbeite, weil es im eigenen nationalen Interesse liege. Der Brexit ändere nichts an Norwegens Beziehungen zur EU. Im Dialog mit der EU herrsche völlige Übereinstimmung darüber, dass der Binnenmarkt auch nach dem Austritt des Vereinigten Königreichs aus der EU als Ganzes funktionieren müsse. Norwegen suche nach die Möglichkeit, mit den Lösungen, die die EU und das Vereinigte Königreich anstrebten, zusammenzuarbeiten.

Auch bei der Fortsetzung des Atomabkommens mit dem Iran wolle Norwegen eng mit der EU kooperieren.

Solberg wies weiter darauf hin, dass Norwegen dem westlichen Balkan helfen und die Unterstützung 2018 erheblich steigern werde. Auch im Bereich der Migration werde Norwegen weiter konstruktiv dazu beizutragen, gemeinsame europäische Lösungen zu finden.

Die neue Strategie der Regierung für die Zusammenarbeit mit der EU besagt, dass es im eigenen Interesse Norwegens liegt, zu einem sicheren, freien, wirtschaftlich starken und verantwortungsvollen Europa beizutragen.

Lesen Sie hier über die EU-Strategie der Regierung.

 

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