
London, 13. April 2018. Die International Maritime Organisation (IMO), eine Organisation der Vereinten Nationen, hat auf ihrer 72. Sitzung in London vom 11. bis 13. April eine internationale Strategie für den Schutz der Meeresumwelt angenommen. Die 100 IMO-Mitglieder, die diese erste Strategie verabschiedeten, einigten sich darin unter anderem auf eine Reduzierung der Treibhausgase von Schiffen.
Konkret sieht die Strategie eine Verringerung der gesamten CO2-Emissionen um 50 Prozent bis 2050 gegenüber 2008 vor. Dafür ist eine jährliche Reduzierung um 16 Prozent notwendig. Gleichzeitig sollen Anstrengungen unternommen werden, sie vollständig abzuschaffen. Ohne die jetzt verabschiedeten Maßnahmen würden die Emissionen je nach Entwicklung des Welthandels bis 2050 um 50 bis 250 Prozent steigen, heißt es in der Strategie.
Zusätzlich enthält die Strategie Vorgaben, nach denen die Energieeffizienz der Schiffe gesteigert werden soll.
„Dies ist ein Meilenstein in den Bemühungen, die Treibhausgase der internationalen Schifffahrt zu reduzieren. Dies ist das Pariser Übereinkommen für den Seeverkehr, und es ist ein großer Durchbruch, dass die Strategie eine Vision von Null Emissionen enthält. Es ist auch wichtig, dass die Strategie sowohl spezifische Emissionsziele als auch einen Plan für deren Erfüllung vorsieht“, sagt Norwegens Klima- und Umweltminister Ola Elvestuene.
Auf der Grundlage eines Vorschlags Norwegens erklärte sich die IMO außerdem bereit, im Jahr 2018 eine außerordentliche Sitzung abzuhalten, um eine rasche Weiterverfolgung der Strategie sicherzustellen.
Norwegen spielt seit vielen Jahren eine führende Rolle in der Klimaforschung der IMO. Die Initiative für die jetzt verabschiedete Strategie ging unter anderem von Norwegen aus. Die im Jahr 2016 aufgenommenen Verhandlungen zur Erarbeitung einer Strategie wurden von Sveinung Oftedal geleitet, technischen Direktor im Klima- und Umweltministerium Norwegens. Die norwegische Schifffahrt wolle nun der Welt zeigen wird, dass es möglich ist, umweltfreundlich zu fahren und gleichzeitig Geld zu verdienen, sagt Elvestuen.
Norwegen ist, gemessen am Flottenwert, die fünftgrößte Schifffahrtsnation der Welt. Auf Platz eins liegt Japan gefolgt von Griechenland, China und den Vereinigten Staaten. Deutschland, das 2016 vor Norwegen lag, liegt nun auf Platz 6, gefolgt von Großbritannien und Singapur. Am. 1. Januar 2018 zählte die von norwegischen Reedereien kontrollierte F.otte 1.771 Schiffe.
Finden Sie hier Zahlen und Fakten zur norwegischen Schifffahrtsindustrie.
Lesen Sie hier den Bericht der Arbeitsgruppe zur Reduzierung der CO2-Emissionen und den Entwurf der Resolution.