Mehr Investitionen in Ölindustrie kurbeln Wachstum an

Oslo, 8. März 2018. Getrieben von einem Ölpreis, der in diesem Winter bei rund 65 US-Dollar pro Barrel lag, wollen die Betreiber auf dem norwegischen Kontinentalschelf ihre Investitionen in den nächsten Jahren um 125 Milliarden NOK erhöhen. Ein beträchtlicher Teil davon soll bereits in diesem Jahr realisiert werden. Der erwartete Aufschwung der Investitionen in der Erdölindustrie im Jahr 2018 werde erheblich sein und die Wirtschaft auf Wachstumskurs bringen, schreiben die Autoren des aktuellen Prognose “Wirtschaftliche Trends für Norwegen und das Ausland” des norwegischen Statistikamtes SSB.

In Zukunft werde der Aufschwung von einem Anstieg der Investitionen in der Erdölindustrie und einem höheren internationalen Wachstum getrieben, aber durch sinkende Investitionen in Wohnimmobilien, höhere Zinsen und eine stärkere Krone gebremst werden.

Eine stärkere Krone

Der Wechselkurs werde in den kommenden Jahren weniger expansiv sein. Die Abwertung der Krone seit 2014 im Einklang mit dem Rückgang der Ölpreise habe der norwegischen Wirtschaft positive Impulse gegeben. Seit dem Jahreswechsel habe sich die Krone verstärkt und die Analysten gehen davon aus, dass sie sich in den kommenden Jahren weiterhin moderat entwickeln wird. Die Verringerung der Wettbewerbsfähigkeit der Kosten aufgrund der stärkeren Krone mache die Situation für international exponierte Branchen weniger günstig und mildere den wirtschaftlichen Aufschwung. Für das Jahr 2021 soll ein Euro nach den Prognosen der Analysten  rund 9,0 NOK kostet.

Die Zinsen steigen, bleiben aber auf niedrigem Niveau

Die Regierung hat kürzlich beschlossen, die geldpolitische Regulierung durch Senkung der Zielinflationsrate von 2,5 Prozent auf 2,0 Prozent zu ändern. Die Inflation liegt seit der Einführung der Zielinflationsrate im Jahr 2001 bei rund zwei Prozent. Die Norges Bank hat signalisiert, dass die neue Verordnung nicht zu wesentlichen Änderungen in der Ausübung der Geldpolitik führen wird. In den nächsten vier Jahren sollen die Zinsen um rund 1,25 Prozentpunkte steigen. Trotz dieser Zinserhöhung würden die Realzinsen auf historisch niedrigem Niveau bleiben, heißt es im Konjunkturbericht. Kredite würden immer noch fast kostenlos vergeben, auch wenn die Rezession beendet ist.

Kehrtwende beim Wohnungsmarktes ist in Sicht

Im Gegensatz zu früheren wirtschaftlichen Aufschwüngen dämpfe die Entwicklung am Wohnungsmarkt den jetzigen Aufschwung. Laut Immobilienpreisindex von Statistics Norway begannen die Immobilienpreise im zweiten Quartal 2017 zu fallen, wobei der Bereich Oslo den größten Rückgang verzeichnete. Die sinkenden Immobilienpreise seien in erster Linie auf ein großes Wohnungsangebot, höhere Preise, ein moderates Lohnwachstum und einen Rückgang der Zuwanderung zurückzuführen. Die Autoren schätzen, dass die Immobilienpreise Ende 2018 kaum fünf  Prozent niedriger sein werden als beim Höchststand im ersten Quartal 2017.

Aufschwung insbesondere in der chemischen Industrie

Der konjunkturelle Aufschwung im Jahr 2018 werde sich insbesondere in der Ölraffinerie sowie in der chemischen und pharmazeutischen Produktion aufgrund einiger großer Einzelprojekte widerspiegeln. Wachstum wird auch in der Lebensmittelindustrie, der Zerspanungs- und Ausrüstungsindustrie und anderen Branchen erwartet. Weitere Investitionen sind in der Energieversorgungsindustrie geplant.

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