Berlin, 7. März 2018. Norwegen ist offizielles Partnerland des Fachkongresses” Digitaler Staat”, der vom 20. bis 21. März 2018 im KOSMOS Berlin stattfinden wird. Damit habe der Kongress ein Land an seiner Seite, das den Weg der Verwaltungsmodernisierung konsequent beschreitet, teilt der Behörden Spiegel, Veranstalter des Kongresses, mit.
Im Zentrum der zweitägigen Veranstaltung stehen die Herausforderungen der Digitalisierung in der öffentlichen Verwaltung bei Bund, Ländern und Kommunen in Deutschland. Erwartet werden 1.000 Teilnehmer aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung, darunter auch Akteure des norwegischen E-Governments. Zum Auftakt der Veranstaltung stellt Paul Chaffey, Staatssekretär im Norwegischen Ministerium für öffentliche Verwaltung und Modernisierung, die Grundlagen des „E-Government made in Norway“ vor.
Trotz der anspruchsvollen Topographie Norwegens gehört die Breitbandentwicklung, auch in weniger dicht besiedelten Gebieten, zu den besten in Europa. 97 Prozent der norwegischen Haushalte besitzen einen direkten Zugang zum Internet, 94 Prozent davon verfügen über einen Breitbandzugang.
Norwegen möchte mit seinen Digitalisierungsprojekten die digitale Kompetenz seiner Bürger stärken und deren Bedürfnisse in den Mittelpunkt rücken. Das Partnerland verfolgt das Ziel, die Bereitschaft seiner Bürger zu erhöhen, sich auf die fortschreitende digitale Transformation einzulassen.
Norwegen hat sich zum Ziel gesetzt, seinen Bürgern eine effektive öffentliche digitale Verwaltung mit einer Vielzahl von Dienstleistungen – unter Wahrung der Privatsphäre und Sicherstellung der IT-Sicherheit – zur Verfügung zu stellen.
Das Land sieht in der Priorisierung der Digitalisierungspolitik einen wichtigen Faktor für die Wirtschaftskraft des eigenen Landes. Neben der Stärkung der Infrastruktur durch Innovationen auf dem Gebiet der Digitalisierung, fordert der Staat seine Ämter auf, ihre öffentlichen gesammelten Daten für die Allgemeinheit frei zugänglich zu machen. Seit Januar 2017 befinden sich bereit 6.700 Datensätze auf dem Portal www.data.norge.no, auf dem sie öffentlich zugänglich sind. Damit sollen Transparenz und Demokratie gefördert werden.
Die staatliche Agentur Difi und das Brønnøysund Register Centre sind Akteure des norwegischen E-Governments. Auf dem Kongress „Digitaler Staat“ zeigen sie, wie die effiziente, smarte Verwaltung in Norwegen aussieht. Difi (Agency for Public Management and e-Government) berät Ämter und Organisationen bei der Entwicklung transparenter und anwenderfreundlicher Lösungen und Dienstleistungen. Sie unterstützt Verwaltungsmitarbeiter und erarbeitet einheitliche Vorgaben für das Design der staatlichen Portale.
Das Brønnøysund Register Centre ist eine digitale Informations- und Kommunikationsplattform, die den Austausch zwischen öffentlichem Sektor und Privatpersonen oder Organisationen unter Beachtung aller geltenden Datenschutzvorschriften ermöglicht und vereinfacht. Über die vom Brønnøysund Register Centre betriebene digitale Plattform Altinn können Bürger 45 Dienstleister im öffentlichen Sektor direkt erreichen – unter anderem Ministerien, Finanzamt oder Arbeitsamt. Auch Open Data gehört in Norwegen zum Standard. Interessierte finden im Brønnøysund Register Centre in alphabetischer Reihenfolge eine Auflistung aller norwegischen Firmen sowie eine Übersicht der staatlichen Zuschüsse für jedes Unternehmen – von Steuerbefreiungen bis zur Innovationsförderung.
„Der erfolgreiche und frühzeitige Übergang zur papierlosen Verwaltung in Norwegen ist beispielhaft auch für die anstehende Transformation der deutschen Behörden“, erklärt Manuel Kliese, Geschäftsführer D-A-CH & Niederlande bei Innovation Norway, der wichtigsten Handels- und Wirtschaftsrepräsentanz der norwegischen Regierung. „Gern stehen wir als Partner bei der Entwicklung neuer digitaler Lösungen für öffentliche Dienstleister in Deutschland zur Verfügung.“
Quelle: Behörden Spiegel, Innovation Norway