
Longyearbyen/ Svalbard, 26. Februar 2018. Vom 25. bis 27. Februar treffen sich Einleger und Partner aus der ganzen Welt zum „Seed Vault Summit“ in Longyearbye. Anlässlich des zehnjährigen Jubiläums des Svalbard Global Seed Vault hat Norwegens Minister für Landwirtschaft und Ernährung, Jon Georg Dale, in Zusammenarbeit mit dem Crop Trust und NordGen zur Konferenz eingeladen, bei der es unter anderem um die Erhaltung und nachhaltige Nutzung pflanzengenetischer Ressourcen geht. Vertreter aus der ganzen Welt waren anwesend, als Saatgut-Muster aus 20 internationalen Gen-Banken in die globale Saatgut-Bank auf Svalbard eingelagert wurden.
Der Saatgut-Tresor auf Svalbard wurde im Februar 2008 vom ehemaligen Premierminister Jens Stoltenberg und von Dr. Wangari Maathai, dem Friedensnobelpreisträger von 2004, eröffnet. Die Kosten für den Bau der Anlage im Permafrost wurden von Norwegen übernommen und beliefen sich auf neun Millionen US-Dollar.
Weltweit existieren etwa 1.750 Datenbanken für Saatgut. Das Depot auf Spitzbergen dient als gemeinsames Back-up. Seine Aufgabe ist es, Duplikate von Samen aufzubewahren, die in nationalen, regionalen und internationalen Genbanken weltweit gelagert werden. So soll die genetische Vielfalt der Kulturpflanzen der Welt erhalten werden um sicherzustellen, dass Nahrungsmittel und Nutzpflanzen bei lokalen oder globalen Katastrophen wie Krieg, Terrorismus oder Naturkatastrophen nicht ausgerottet werden. Derzeit beherbergt das Saatgutlager mehr als 5.000 Pflanzenarten wichtiger Nutzpflanzen wie Bohnen und Kartoffeln, Getreide und Reis.
Nach zehn Jahren Betrieb sind nun umfangreiche Rekonstruktions- und Modernisierungsarbeiten vorgesehen. Dafür stellt die norwegische Regierung 100 Millionen NOK zur Verfügung. Die Maßnahmen sollen sicherstellen, dass Svalbard Global Seed Vault den weltweiten Genbanken auch künftig einen sicheren Speicherplatz für Saatgut bietet. „Es ist eine große und wichtige Aufgabe, sich um genetisches Material zu kümmern, das für die globale Ernährungssicherheit entscheidend ist“, sagt dMinister Jon Georg Dale. Permafrost und dicke Gesteinslagen sorgen seit der Eröffnung des Saatgut-Lagers im Jahre 2008 dafür, dass die Saatgut-Muster ohne zusätzliche Kühlung eingefroren bleiben.
Im Auftrag des Ministeriums für Landwirtschaft und Ernährung hat der staatliche Baukonzern Statsbygg ein vorläufiges Projekt erarbeitet, das den Bau eines neuen Zugangstunnels und eines Servicegebäudes für die Platzierung von Notstrom- und Kühleinheiten außerhalb des Samen-Lagers vorsieht. Ende 2016 hatte das unerwartetes Auftauen von Permafrost dazu geführt, dass Wasser in den Eingang des Tunnels zum Gewölbe eingedrungen war.
Das globale Saatgut-Tresor auf Svalbard ist ein gemeinsames Projekt des norwegischen Ministeriums für Landwirtschaft und Ernährung, des Welttreuhandfonds für Kulturpflanzenvielfalt (Global Crop Diversity Trust, GCDT) und des Nordic Genetic Resource Center (NordGen).
Auf dem Samen-Portal finden sich Angaben zu allen Samen, die im Svalbard Global Seed Vault aufbewahrt werden.
Finden Sie hier Fotos zur Saatgut-Bank.