
OSLO, 8. Februar 2018. Die Norweger verbrauchten im vergangenen Jahr so viel Strom wie nie zuvor. Wie das norwegische Statistikamt SSB mitteilte, lag der norwegische Stromverbrauch 2017 bei 134,1 Terawattstunden (TWh), 0,7 Prozent mehr als im Vorjahr. Das Allzeithoch sei vor allem auf den erhöhten Verbrauch bei der Rohöl- und Erdgasförderung und der energieintensiven Produktion zurückzuführen. Darüber hinaus trügen ein höherer Wohlstand und das Bevölkerungswachstum zu einem höheren Stromverbrauch bei.
Der Stromverbrauch in Anlagen zur Förderung von Erdöl und Erdgas auf dem Festland, einschließlich des Strom vom Festland zum norwegischen Schelf, betrug 2017 7,7 TWh. Dies sind 0,6 TWh oder 8,5 Prozent mehr als 2016. Der Stromverbrauch bei der Förderung auf dem Festland umfasst auch die Verarbeitung von Erdöl und Erdgas.
Der Stromverbrauch in der energieintensiven Fertigung lag 2017 bei 36,4 TWh. Dies sind 0,4 TWh oder 1,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Stromverbrauch außerhalb der energieintensive Fertigung und der Rohstoffförderung belief sich 2017 auf 79,2 TWh, ein Rückgang von 0,3 Prozent oder 0,3 TWh im Vergleich zu 2016. Der Stromverbrauch in Haushalten beträgt rund 50 Prozent des Stromverbrauchs außerhalb der energieintensive Produktion und der Erdöl- und Erdgas-Verarbeitung und Gewinnung.
2017 wurden 149,3 TWh Energie erzeugt. Dies ist das zweithöchste jemals erreichte Niveau und nur 0,2 Prozent oder 0,3 TWh weniger als im Rekordjahr 2016. Das große Volumen der Produktion aus Wasserkraft sei auf einen hohen Zufluss zu den norwegischen Wasserreservoires sowie den Bau neuer und die Modernisierung alter Kraftwerke zurückzuführen.
2012 wurde ein gemeinsamer norwegisch-schwedischer Markt für Stromzertifikate eingerichtet, der die Entwicklung erneuerbarer Energien vorangetrieben hat.
Hohe Zuwächse bei Windkraft
Die Stromerzeugung aus Windenergie belief sich im Jahr 2017 auf 2,9 TWh. Dies sind 35 Prozent oder 0,7 TWh mehr als im Jahr 2016 und der höchste jemals erreichte Wert. Der Anstieg ist im Zusammenhang mit mehreren neuen Windkraftanlagen zu sehen, die 2017 in Betrieb genommen wurden. Zudem produzierten die meisten bestehenden Windkraftanlagen mehr Strom als im Vorjahr.
Auf die Wasserkraft entfielen im Jahr 2017 95,8 Prozent der gesamten Stromproduktion, auf die Wärme- und Windkraft 2,3 bzw. 1,9 Prozent. Im Vergleich zu 2016 stieg der Anteil der Windenergie an der Gesamtproduktion um 0,5 Prozentpunkte, während der Anteil der Wasserkraft an der Gesamtproduktion um 0,5 Prozentpunkte sank.
Gute Bedingungen für Energieexporte
2017 exportierte Norwegen 21,3 TWh Strom, 6,1 TWh wurden importiert. Dies ergab einen Nettoexport von 15,2 TWh. Die Exporte waren 2017 in allen Monaten höher als die Importe von Elektrizität. Der Austausch zwischen den Ländern wird abgesehen von den Leitungskapazitäten von der Erzeugung sowie der Verbrauchssituation und den Preisen bestimmt. Der hohe Nettoexport sei das Ergebnis des warmen Wetters in Norwegen und einer guten Wasserversorgung, heißt es im Bericht des SSB. Dies habe zu niedrigeren durchschnittlichen Spotpreisen für Strom in den norwegischen Preisgebieten im Vergleich zu den anderen nordischen Ländern und den Niederlanden beigetragen